Großbritannien reagiert schnell auf die Stürmung seiner Botschaft durch Studenten in Teheran. Ein Teil des Personals wird abgezogen.
Teheran/London/Oslo. Die Angriffe von iranischen Studenten auf die britische Botschaft in Teheran haben Folgen für das Personal. Großbritannien hat jetzt entschieden, einige Mitarbeiter nach Hause zu holen. "Im Licht der Ereignisse von gestern und um die Sicherheit sicherzustellen, werden einige Mitarbeiter Teheran verlassen“, hieß es am Mittwoch vom britischen Außenministerium. Norwegen hat seine Botschaft in Teheran hingegen komplett geschlossen. Als Begründung gab die Regierung in Oslo Sicherheitsbedenken an.
Am Morgen hatte der Sender BBC zunächst berichtet, Großbritannien ziehe laut diplomatischen Quellen sein komplettes Botschaftspersonal ab. Premierminister David Cameron hatte der iranischen Regierung schwere Vorwürfe gemacht, weil diese ihre Pflicht vernachlässigt habe, die Botschaft zu schützen. Er hatte angekündigt, in den kommenden Tagen über Konsequenzen zu entscheiden.
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Auch der Uno-Sicherheitsrat verurteilte den Angriff auf die britische Botschaft. Das Gremium rief die iranischen Behörden auf, diplomatische Einrichtungen und Mitarbeiter mit allen geeigneten Maßnahmen zu schützen.
Die Studenten hatten die Botschaft gestürmt und etwa zwei Stunden lang besetzt. Auch eine Wohnanlage britischer Diplomaten wurde angegriffen. Auf Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie die Iraner Brandsätze warfen, die britische Flagge verbrannten und Scheiben zerstörten. Sicherheitskräfte hätten sechs Mitarbeiter der Botschaft befreit, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars. Die rund 200 Botschaftsbesetzer seien schließlich mit Tränengas vertrieben worden. Das iranische Außenministerium bedauerte den Zwischenfall.