Muammar al-Gaddafi ist tot. Libyens Ex-Machthaber wurde 69 Jahre alt. Auch zwei seiner Söhne leben nicht mehr. Verfolgen Sie hier den Live-Ticker bei abendblatt.de.

Tripolis. Über 40 Jahre regierte er in Libyen, dann stand das Volk gegen Muammar al-Gaddafi auf und vertrieb ihn aus dem Palast. Jetzt ist der untergetauchte Despot tot. Der Mann, der die Welt in Atem hielt, wurde 69 Jahre alt. Nach einem Feuergefecht mit Rebellen ist der skurrile Machthaber, der sich vom Terroristen-Sponsor zum Partner des Westens entwickelt hatte, seinen Verletzungen erlegen. Das bestätigen verschiedene Quellen in Libyen. Lesen Sie hier den Live-Ticker von abendblatt.de.

19.56 Uhr: Nach der Tötung des libyschen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi ist am Donnerstagabend in Libyen auch der Tod von dessen Söhnen Saif al-Islam und Mutassim bestätigt worden. Die Leichname der beiden Männer seien in das Krankenhaus von Misrata gebracht worden, berichtete das offizielle libysche Fernsehen.

19.40 Uhr: US-Vizepräsident Joe Biden hat den Libyen-Einsatz der Nato als Beispiel für eine erfolgreiche Arbeitsteilung innerhalb der Allianz gewertet, ohne allerdings den Tod von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi zu bestätigen. „Jahrelang haben wir über Lastenteilung gesprochen“, sagte Biden am Donnerstag in Plymouth (Bundesstaat New Hampshire). Er erinnerte daran, dass Präsident Barack Obama darauf beharrt habe, dass die Nato bei dem Einsatz die Führung übernehme. „Die Nato hat es richtig gemacht“, fuhr Biden fort.

19.20 Uhr: Verwirrung um das Schicksal des flüchtigen Gaddafi-Sohns Saif al-Islam. Der Nachrichtensender "Al-Dschasira“ berichtete, Saif al-Islam al-Gaddafi sei nach seiner Flucht aus Sirte von Rebellen gefangen genommen worden. Der Nachrichtensender "Al-Arabija“ meldete, er sei getötet worden. Keiner der beiden Berichte wurde vorerst bestätigt. Muatassim Gaddafi, ein weiterer Sohn Gaddafis, ist nach Angaben des libyschen Informationsministers beim Kampf um Sirte getötet worden.

18.46 Uhr: Seinen goldenen Revolver trug Muammar al-Gaddafi offenbar bis zum Ende bei sich - dann nahmen die Milizen ihm seine Waffe als Kriegstrophäe ab. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Kämpfer eine goldene Pistole in die Luft reckten und den Tod des ehemaligen Diktators feierten.

18.07 Uhr: Die Nato bereitet das Ende ihres Militäreinsatzes in Libyen vor. Am Freitag kommt der Nato-Rat in Brüssel zusammen. Der Beschluss zur Einstellung der Operation sei dann möglich, verlautete am Donnerstag aus Diplomatenkreisen.

17.27 Uhr: Gaddafi ist durch Schussverletzungen ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Arzt im Krankenhaus von Misrata, in das der Leichnam von Sirte aus gebracht worden war. Gaddafi sei am Kopf und am Bauch von Schüssen getroffen worden, sagte der Arzt.

17.19 Uhr: Auch der libysche Verteidigungsminister Dschalal al-Digheili hat den Tod Gaddafis bestätigt. Der Minister des Übergangsrates verkündete dies auf einer Pressekonferenz in Bengasi.

17.01 Uhr: „Wow.“ Das war der Kommentar von US-Außenministerin Hillary Clinton, die in der afghanischen Hauptstadt Kabul via Smartphone von den Berichten über den Tod Gaddafis erfuhr. Sie war am Mittwoch noch in Tripolis gewesen.

16.39 Uhr: Der Nachrichtensender al-Arabija zeigte aus der Stadt Misrata Bilder der Leiche Gaddafis. Ein Reporter des Senders identifizierte den Toten nach Angaben des Senders. Gaddafi war in Sirte getötetet und dann nach Misrata gebracht worden.

16.23 Uhr: Der libysche Übergangsrat hat jetzt auch nach US-Angaben den Tod Gaddafis bestätigt.

16.01 Uhr: Gaddafis Leiche soll am Donnerstagnachmittag in die Stadt Misrata gebracht worden sein. Das meldete der Nachrichtensender al-Arabija. Ein Rebellensprecher hatte dem Sender zuvor gesagt, in Sirte seien nicht nur Gaddafi und sein letzter Verteidigungsminister, Abu Bakr Junis, getötet worden. Auch sein Sohn Muatassim und ein Sohn des Ex-Verteidigungsministers seien den Revolutionären in die Hände gefallen.

Lesen Sie hier ein Porträt Gaddafis und seiner wüsten Familie

Oberst Gaddafi und seine wüsten Söhne

15.36 Uhr: Nach den Berichten über Gaddafis Tod sieht die Europäische Union „ein Ende der Ära von Gewaltherrschaft und Unterdrückung, unter der das libysche Volk zu lange gelitten hat“. In einer Erklärung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso heißt es: „Heute kann Libyen eine neue Seite in seiner Geschichte aufschlagen und eine neue demokratische Zukunft beginnen.“

15.21 Uhr: Die finale Bestätigung? „Alle Hinweise, die wir haben, besagen, dass Oberst Gaddafi Geschichte ist“, sagte Informationsminister Mahmud Schammam dem Fernsehsender CNN. Er sei während der Gefechte getötet worden. Milizionäre hätten versucht, ein Haus in Sirte zu stürmen. Gaddafi habe versucht zu flüchten. Er könne aber nicht sagen, ob der 69-Jährige in dem Haus oder in einem Fahrzeug getötet wurde.

14.56 Uhr: Er war mehr als ein Kollege unter den Staatschefs der Welt. Jetzt sagte Italiens Premier zum Tode von Gaddafi: „Sic transit gloria mundi“ – so vergeht der Ruhm der Welt. Berlusconi fügte hinzu: „Jetzt ist der Krieg vorbei.“ Das berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Außenminister Franco Frattini bezeichnete Gaddafis Festnahme als „großen Sieg für das libysche Volk“.

14.52 Uhr: Ist das ein Handy-Foto vom toten Gaddafi? Ein von der Nachrichtenagentur AFP veröffentlichtes Foto zeigt einen älteren Mann mit langen schwarzen Haaren, der offensichtlich fällt. Er wird umringt von Menschen, Blutflecken sind zu sehen.

14.43 Uhr: „Er wurde auch in den Kopf getroffen“, sagte der Vertreter der Übergangsregierung. „Seine Gruppe wurde heftig beschossen, und er starb.“

14.06 Uhr: Ein Sprecher der Übergangsregierung sagte dem Nachrichtensender al-Arabija: „Hier in Tripolis feiern die Menschen schon auf den Straßen, aber wir haben noch keine sichere Bestätigung für seine Festnahme.“

14.04 Uhr: Die US-Regierung kann bisher die Gefangennahme oder den Tod Gaddafis nicht bestätigen. Das erklärte die Sprecherin des Washingtoner Außenministeriums, Victoria Nuland. (rtr/dpa/dapd/abendblatt.de)