Die rund 150 Kilometer südlich von Tripolis gelegene Stadt war gemeinsam mit Sirte eine der letzten Bastionen der Kämpfer al-Gaddafis.
Tripolis/Kairo. Nach wochenlangen Kämpfen haben Milizen des libyschen Übergangsrates die Wüstenstadt Bani Walid weitgehend eingenommen. Die rund 150 Kilometer südlich von Tripolis gelegene Stadt war gemeinsam mit Sirte eine der letzten beiden Bastionen der Kämpfer von Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi. Die neuen Machthaber Libyens würden nun 95 Prozent des Stadtgebiets unter ihrer Kontrolle haben, berichtete ein Reporter des Fernsehsenders Al-Dschasira unter Berufung auf Kommandeure der Milizen.
Nach drei Tagen erbitterter Kämpfe würden Gaddafi-Getreue nur noch vereinzelt Widerstand leisten, fügte er hinzu. Soldaten des Übergangsrates feierten bereits den Sieg über eine der letzten Bastionen des vor sieben Wochen gestürzten Langzeitdiktators.
In Sirte, der Geburtsstadt des inzwischen untergetauchten ehemaligen Machthabers, haben sich dessen Anhänger noch in einigen wenigen Wohnblöcken verschanzt. Den Großteil der Stadt am Mittelmeer hatten die Milizen des Übergangsrates bereits vor einer Woche unter ihre Kontrolle gebracht.
+++ Gaddafi-Sohn womöglich bei Angriffen getötet worden +++
+++ Letzte Bastion Gaddafis steht kurz vor dem Fall +++
Der syrische Pro-Gaddafi-Fernsehsender Al-Rai bestätigte mit mehrwöchiger Verspätung den Tod von Chamis al-Gaddafi, einem der Söhne Gaddafis. Wie der Sender berichtete, wurde er am 29. August in Tarhuna, 80 Kilometer südöstlich von Tripolis, bei Kämpfen mit den Milizen des Übergangsrates getötet. Er hatte eine Elite-Einheit kommandiert, welche für ihre Grausamkeit berüchtigt war.
Es handelt sich um die erste Bestätigung des Todes von Chamis al-Gaddafi aus dem Gaddafi-Lager. Der Übergangsrat hatte dies schon Ende August gemeldet. Die ehemaligen Rebellen hatten allerdings den Gaddafi-Sohn schon vorher zweimal fälschlicherweise für tot erklärt. (dpa)