Bundesweit soll es gleiche Prüfungen geben: Durch das Kernabitur seien Leistungen vergleichbar - und der Uni-Zugang gerechter.
München/Hamburg. In Deutschland soll es nach Vorstellung des Aktionsrates Bildung bis zum Jahr 2018 ein gemeinsames Kernabitur geben. Dem Gremium steht der Hamburger Universitäts-Präsident Dieter Lenzen vor. Dieses soll bundesweit einheitliche Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch umfassen, schlägt der Expertenrat in einem Gutachten vor. Mit einem solchen Kernabitur werde eine einheitlich hohe Qualität der Abiturleistungen in Deutschland gesichert und für eine bessere Vergleichbarkeit der Prüfungen gesorgt. So werde der Hochschulzugang gerechter gestaltet.
Die gemeinsamen Prüfungselemente sollen dem Konzept zufolge zehn Prozent der Abiturnote ausmachen. Damit werde einerseits ein vergleichbarer Standard sichergestellt und andererseits den Bundesländern und Schulen weiter Raum für Flexibilität und Schwerpunktsetzungen überlassen, hieß es. Der Aktionsrat Bildung ist ein unabhängiges Expertengremium, das vom Hamburg Uni-Präsidenten Dieter Lenzen , geleitet wird.
Initiator der Initiative ist Randolf Rodenstock, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Nach seinen Worten ist mehr Vergleichbarkeit bei den Abschlüssen auch Voraussetzung dafür, dass Schüler und Studenten mobiler sein könnten. „Bereits 2015 werden in Deutschland mehr als drei Million Fachkräfte fehlen“, sagte er. Daher sei Mobilität immer wichtiger, um auch die Fachkräftelücke zu schließen.
Von einem gemeinsamen Kernabitur kann nach Ansicht von Rodenstock das Signal ausgehen, dass die Länder in der Lage seien, in wichtigen Fragen zu kooperieren. „Wir müssen den Bildungsföderalismus wieder salonfähig machen“, sagte Rodenstock. (dapd)