Widerstand bei der FDP. Neue PISA-Studie sieht Fortschritte an deutschen Schulen
Berlin. Kurz vor der Veröffentlichung der neuen PISA-Studie streiten Bildungspolitiker in der Koalition über die Einführung eines bundesweiten Einheits-Abiturs. Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Michael Kretschmer (CDU), sprach sich für eine solche Reform aus. "Ich sehe bei den Bürgern einen großen Wunsch danach, dass Deutschland bildungspolitisch aufhört, ein Flickenteppich zu sein", sagte Kretschmer dem Abendblatt. "Wir brauchen ein deutschlandweit einheitliches Abitur mit einem gemeinsamen Pool an Fragen." Das sei ein erreichbares Ziel, "von dem alle Länder profitieren können", sagte der CDU-Politiker. Noch würden sich die SPD-regierten Länder allerdings diesem Gedanken verweigern, weil sie wüssten, dass ihre Schüler beim Standard des sächsischen oder des bayerischen Abiturs nicht mithalten können. Widerstand kündigt sich jedoch auch beim Koalitionspartner an. Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Meinhardt, lehnte die Forderung ab.
Obwohl die neuen PISA-Ergebnisse erst morgen vorgestellt werden, zeichnen sich bereits Tendenzen ab. Danach haben die deutschen Jugendlichen im weltweiten Leistungsvergleich vor allem in Mathematik und bei den Naturwissenschaften leicht aufgeholt.