In Frankreich ist der deutsch-französische Vorschlag zur Rettung des Euros nicht nur auf positives Echo gestoßen. Die Sozialdemokraten attackieren Sarkozy.
Hamburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy haben in Paris getagt - am Ende des Krisentreffens stand ein gemeinsamer Vorschlag, mit dem Ziel, die europäische Währung zu retten. Die Spitzenpolitiker präferieren eine Art gemeinsame Wirtschaftsregierung der Euro-Zone, eine verbindliche Schuldenbremse in allen 17 Euro-Ländern und eine Finanztransaktionssteuer. Die Einführung von Euro-Bonds lehnen Merkel und Sarkozy ab. Der Franzose hatte betont, Euro-Bonds seien "vielleicht irgendwann in der Zukunft einmal denkbar“, aber erst am Ende der europäischen Integration.
Sarkozy wird ob der gemeinsamen Haltung mit Deutschland in seiner Heimat von der Opposition stark kritisiert. Nach Ansicht der Sozialdemokraten hat er bei der Frage der umstrittenen Euro-Bonds Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Zugeständnisse gemacht. "Er hat bei diesem Thema nachgegeben - eine Konzession, die den Euro teuer zu stehen kommen wird“, meinte der sozialistische Spitzenpolitiker François Hollande im französischen TV. Hollande, der sich bei den internen Wahlen der Sozialisten als Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2012 bewirbt, hatte zuvor bereits die deutsch-französischen Vorschläge zur Stabilisierung der Eurozone als unzureichend kritisiert.
In einem Interview der Zeitung "Le Parisien“ sagte er bereits mit Blick auf die Euro-Bonds: "Nicolas Sarkozy hat abgedankt; bisher bestand die französische Haltung darin, auf die Schaffung dieses Instruments zu drängen, während die Deutschen dabei zurückhaltend waren.“ Die beschlossenen Maßnahmen seien unzureichend und höchstens "ein erster Schritt".
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Und wie waren die Reaktion aus Europa? Spanien sieht in den Plänen zur Bekämpfung der Schuldenkrise einen Fortschritt für die Eurozone. Die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero äußerte zugleich Verständnis dafür, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy auf ihrem Treffen in Paris die Einführung gemeinsamer europäischer Staatsanleihen vorerst ablehnten.
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Madrid sei für die Schaffung von Eurobonds, aber zuerst müssten die Kriterien für eine europäische Wirtschaftsregierung festgelegt werden, sagte Regierungssprecher José Blanco am Mittwoch dem staatlichen Rundfunksender RNE. "Die gemeinsamen Staatsanleihen sind das Ende des Weges und nicht der Anfang.“