Diesmal sollen vor allem Papiere aus Spanien und Italien gekauft worden sein. Insgesamt hat die EZB Staatsanleihen im Wert von 96 Milliarden Euro.
Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für 22 Milliarden Euro Staatsanleihen von Euroländern gekauft. Die EZB hat damit Staatsanleihen im Wert von 96 Milliarden Euro in ihren Büchern stehen, vor allem griechische, portugiesische und irische. Zuletzt dürfte sie aber insbesondere Papiere aus Spanien und Italien gekauft haben.
Die EZB hatte am vorvergangenen Wochenende entsprechende Käufe beschlossen. Sie begründet ihre Intervention am Anleihemarkt zwar offiziell damit, dass wegen des Drucks der Finanzmärkte auf diese beiden Länder ihre geldpolitischen Maßnahmen dort nicht ankämen. De facto hilft sie Italien und Spanien durch die Käufe jedoch, finanziell flüssig zu bleiben und nimmt den Druck von den dortigen Banken – meistens die größten Anleihegläubiger der Staaten.
Die EZB hatte ihr Anleihekaufprogramm, über das sie sich bis vergangene Woche bereits für 74 Milliarden Euro Anleihen von Problemländern in die Bilanz geholt hatte, im Mai 2010 auf dem ersten Höhepunkt der Griechenland-Krise gestartet. Bis März hatte sie dann Papiere von Griechenland, Irland und Portugal gekauft. Seitdem hatte sie pausiert – insgesamt 18 Wochen lang; nun startete sie unter dem Eindruck der sich verschärfenden Krise wieder ihre Aktivitäten am Markt. Das Anleihekaufprogramm ist heftig umstritten. Unter anderem gehört die Bundesbank zu den Gegnern. (dpa/reuters)