Minister Lars Barfoed sagt, er habe seit “einigen Wochen“ davon gewusst, dass es sich um eine wirklich “ernste Sache“ handelte.
Kopenhagen. Dänemarks Justizminister Lars Barfoed war nach eigenen Angaben früh über die jüngsten Terrorpläne gegen die Redaktion der Zeitung „Jyllands-Posten“ unterrichtet. Er sei seit „einigen Wochen“ informiert gewesen, dass es sich um eine „ernste Sache“ handelte, sagte der Minister der Online-Ausgabe der Zeitung „Politiken“. Gegen vier der fünf in Dänemark und Schweden gefassten Terrorverdächtigen war am Donnerstag Haftbefehl erlassen worden.
Der dänische Geheimdienst PET verdächtigt die Männer, ein Blutbad in der Kopenhagener Redaktion von „Jyllands-Posten“ geplant zu haben. Gefunden wurden eine Maschinenpistole und eine Handfeuerwaffe. Die Zeitung hatte 2005 mehrere Mohammed-Karikaturen veröffentlicht, die in der islamischen Welt zu einem Sturm der Entrüstung geführt hatten.
Barfoed lobte die Arbeit des Geheimdienstes. Mit Empörung habe er von den Terrorplänen erfahren, die eine Bedrohung für die Bürger und die dänische Gesellschaft dargestellt hätten. Ein nach der Festnahme wieder freigelassener Irakerbeteuerte in einem Interview seine Unschuld. Der 26-Jährige soll nach Angaben der Ermittler versucht haben, in Dänemark eine Wohnung für die Verdächtigen aus Schweden anzumieten. „Ich habe ein reines Gewissen“, sagte er der dänischen Zeitung „Ekstra Bladet“.
„Ich könnte erneut zum Verhör vorgeladen werde“, sagte der 26- Jährige in dem Interview. „Aber das macht mir nichts. (...) Sie werden nichts finden in meinem Computer, meinem Telefon oder sonst wo, dass ich Terrorismus geplant habe. Ich könnte das niemals machen.“ Zu den Vorwürfen gegen seine angeblichen Mitverschwörer meinte der 26-Jährige: „Der PET hat schon in der Vergangenheit Fehler gemacht.“ In der Zeitung „Ekstra Bladet“ wird der Mann als gesundheitlich angeschlagen beschrieben. Er sei auf einem Auge blind, schwerhörig und genese derzeit von einem Krebsleiden.