Verdächtige Sendungen auch vor den Vertretungen von Dänemark und Venezuela. Geht der Terror der Anarchisten in Italien weiter?
Rom. Vier Tage nach den beiden Anschlägen mit Briefbomben ist vor der griechischen Botschaft in der italienischen Hauptstadt eine Paketbombe abgestellt worden. Experten entschärften den Sprengsatz, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Paketbombe soll von der Machart und Verpackung her den am Donnerstag detonierten Sprengsätzen ähnlich sein.
Die Bomben vor Weihnachten hatten italienische Anarchisten geschickt. Feuerwehr, Polizei und Bombenexperten untersuchten auch in der diplomatischen Vertretungen Dänemarks, Venezuelas und des Fürstentums Monaco verdächtige Pakete. Diese erwiesen sich jedoch als harmlos. In den Botschaften in Rom kam am Montag nach Weihnachten erstmals wieder Post an. Die Briefbomben vom Donnerstag waren mit der Post gekommen. Sie steckten in gelben Umschlägen von der Größe einer Videokassette.
Am Tag vor dem Heiligen Abend waren jeweils eine Briefbombe beim Öffnen in den Botschaften der Schweiz und Chiles explodiert. Zwei Menschen wurden dabei verletzt. Eine bekannte anarchistische Gruppe hatte sich am Donnerstag dazu bekannt, die Bomben abgeschickt zu haben. Die italienischen Ermittler prüfen derzeit eine Verbindung dieser Gruppe „Federazione Anarchica Informale“ (Fai) zur anarchistischen Szene in Griechenland.
Nach Medienberichten hatte die Fai in ihrem Bekennerschreiben auch Mexiko, Spanien und Argentinien als mögliche Ziele von Anschlägen genannt, weil auch dort anarchistische Gruppen aktiv seien.