Der Verdacht fiel auf Anarchisten. Die Polizei konnte den Anschlagsort rechtzeitig evakuieren, weil eine Warnung bei einer Zeitung einging.

Athen. Um 7.20 Uhr ging die Bombe hoch. Doch etwa 40 Minuten zuvor kam die Warnung, sodass niemand schwer zu Schaden kam. Der Sprengsatz explodierte vor zwei Gerichtsgebäuden in der Athener Innenstadt. Es gab keine Verletzten – doch die Wucht der Detonation ließ Scheiben bersten und beschädigte Autos. Die Polizei erklärte, zuvor seien telefonische Warnungen bei einer Zeitung und einem Fernsehsender eingegangen. Die Behörden evakuierten daraufhin die Gebäude.

„Es versteht sich von selbst, dass wir diesen Anschlag verurteilen“, sagte der stellvertretene Minister für Öffentliche Arbeiten, Spyros Vouyias, einem Fernsehsender. „Gewalt löst keine Probleme.“ Vouyias war zuvor im Ministerium für Öffentliche Ordnung für die Polizei und die Anti-Terror-Einheiten des Landes verantwortlich.

Über dem Anschlagsort hing eine dichte Rauchwolke. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand. Der Verdacht fiel jedoch auf anarchistische Gruppen. So stehen ab dem 17. Januar mindestens zwölf Mitglieder der Gruppe Verschwörung der Zellen des Feuers in Griechenland vor Gericht. Die Organisation hat sich zu mehreren Paketbombenanschlägen auf Botschaften in Athen im November bekannt. In der vergangenen Woche wurden ähnliche Anschläge in Italien verübt.

Ein Augenzeuge sagte Reportern vor Ort, die Polizei habe das Gerichtsgebäude rechtzeitig evakuiert. „Wir sind schnell aus dem Gebäude gegangen. Die Polizei hat uns dazu aufgerufen“, sagte der Mann. An dem Gerichtsgebäude entstanden starke Schäden. Ein Kioskbesitzer sagte dem Fernsehsender Alter, die Explosion sei „ziemlich stark“ gewesen. Der Sprengsatz sei rund 100 Meter von seinem Kiosk detoniert, die Druckwelle habe alle Waren aus der Auslage gefegt.