Die Sponsoring-Affäre bringt die CDU in NRW in Bedrängnis. Laut Umfrage hat sie dort an Zustimmung verloren. Für die FDP geht es indes wieder bergauf.
Gegen Geld hat die NRW-CDU Gespräche mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers vermittelt. Die Wähler nehmen ihr die so genannte Sponsoring-Affäre übel: Die Union hat in dem Bundesland an Zustimmung eingebüßt. In einer Forsa-Umfrage für das Magazin „Stern“ sackte die NRW-CDU im Vergleich zu Anfang Februar um drei Punkte ab und würde derzeit nur noch auf 38 Prozent der Stimmen kommen. Die FDP stagniert bei sechs Prozent, so dass sich für beide Parteien zusammen nur 44 Prozent ergeben würden. Damit liegt sie zwei Monate vor der Landtagswahl hinter einem möglichen rot-grünen Bündnis. So verbesserte sich die SPD um zwei Punkte auf 34 Prozent. Die Grünen lagen stabil bei 11 Prozent. Mit zusammen 45 Prozent hätte Rot-Grün allerdings auch keine Mehrheit. Die Linke lag bei 6 Prozent (plus 1).
Auch das Ansehen des Ministerpräsidenten und CDU-Landesvorsitzenden Rüttgers hat unter der Sponsoring-Affäre gelitten. Gefragt, wen sie direkt zum Regierungschef wählen würden, entschieden sich nur noch 46 Prozent für Rüttgers – fünf Punkte weniger als noch vor einigen Wochen. 24 Prozent (plus 1) zogen die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft vor, die damit aber kaum von Rüttgers' Verlusten profitierte. Dass Rüttgers zurücktreten sollte, weil die CDU in der Vergangenheit Gesprächstermine mit ihm gegen Bezahlung angeboten hatte, meinten 29 Prozent der Befragten in NRW, bundesweit sogar 31 Prozent.
Bundesweit hatten die Wähler zuletzt die FDP abgestraft. Nach der von Parteichef Guido Westerwelle angestoßenen Hartz-IV-Debatte war sie auf acht Prozent abgerutscht. Doch nun geht es für die Liberalen langsam wieder bergauf. Sie konnten sich in der „Stern“-Umfrag um einen Prozent verbessern. Bei der Bundestagswahl 2009 hatte sie allerdings noch 14,6 Prozent der Stimmen erzielt. CDU und CSU stehen derzeit unverändert bei 35 Prozent. 22 Prozent der Deutschen würden SPD wählen, 16 Prozent die Grünen. Die Linken fielen um einen Punkt auf elf Prozent. Mit zusammen 44 Prozent liegen Union und FDP fünf Prozentpunkte hinter SPD, Grünen und Linken, die gemeinsam auf 49 Prozent der Stimmen kommen.