US-Präsident Barack Obama legt sich fest. Der Jemen will jetzt jedenfalls intensiver gegen Terroristen im eigenen Land vorgehen.
Washington. US-Präsident Barack Obama hat erstmals öffentlich das Terrornetzwerk al-Qaida im Jemen beschuldigt, hinter dem vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit zu stecken. Der Täter Umar Farouk Abdulmutallab sei in den Jemen gereist, wo ihn die regionale al-Qaida-Organisation ausgebildet und mit Sprengstoff versorgt habe, sagte Obama in seiner Rundfunkbotschaft zum Wochenende. Der junge Nigerianer sei Mitglied der Organisation geworden.
Diese habe ihn auch angewiesen, das Flugzeug-Attentat auszuführen. Die Regierung in Sanaa versprach derweil, nach der vom britischen Premier Gordon Brown vorgeschlagenen Konferenz zur Terrorismus-Bekämpfung im Jemen selbst mehr gegen den islamistischen Terror im eigenen Land tun zu wollen. Die Konferenz soll am 28. Januar in London stattfinden.
Zugleich machte Obama klar, dass es als Konsequenz Veränderungen im US-Sicherheitssystem geben müsse. „Lasst und die notwendigen Veränderungen bewerkstelligen. Lasst uns darüber diskutieren, wie wir das Land, das wir lieben, am besten schützen können“, sagte er in der am Sonnabend verbreiteten Botschaft. Er hatte bereits zuvor den Sicherheitsbehörden verheerende Fehler vorgeworfen und auch personelle Konsequenzen angedroht. Am Dienstag ist dazu eine Krisenkonferenz mit den Chefs der Sicherheitsbehörden im Weißen Hauses geplant.
„Der Jemen wird niemals Terroristen und Dschihadisten auf seinem Boden tolerieren“, sagte der jemenitische Außenminister Abu Bakr al- Kirbi laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Saba. Regierungskreise in Sanaa begrüßten den Vorstoß des britischen Premiers. Brown sei „auf dem richtigen Weg, wenn er internationale Unterstützung für die Entwicklung, Armutsbekämpfung und für Antiterrormaßnahmen im Jemen mobilisiert“, zitierte Saba eine entsprechende Quelle. An der Konferenz sollen auch die USA und die EU teilnehmen.
Das jemenitische Militär verstärkte unterdessen die Bewachung der Küsten, nachdem die somalische islamistische Al-Shabaab-Miliz am Vortag angekündigt hatte, Kämpfer zur Unterstützung des El-Kaida- Ablegers in den Jemen zu schicken. Schiffe und Boote, die sich dem südarabischen Land nähern, würden nun von der Küstenwache durchsucht, berichtete Saba. Der jemenitische Außenminister Al-Kirbi kritisierte die Drohung der Al-Shabaab-Miliz. Jene, die „den Terror exportieren wollen“, sollten zunächst einmal im eigenen Land zum Frieden beitragen.