Deutsche Behörden haben zwei Islamisten identifiziert, die auf Drohvideos zu erkennen sind. Einer der beiden lebte viele Jahre in Hamburg.
Frankfurt/Main. Im Kampf gegen den Terrorismus haben die Sicherheitsbehörden einen Erfolg erzielt. Sie identifizierten zwei Islamisten, die auf dem jüngsten Terrorvideo mit Drohungen gegen Deutschland zu erkennen sind. In dem Video, das am 3. Oktober veröffentlicht wurde, waren neben den bereits bekannten Bonner Brüdern Mounir und Yassin Chouka weitere Dschihadisten aus Deutschland aufgetaucht. Sie bezeichneten sich als Abu Askar und Abu Safiyya. Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet nun, es handele sich bei Abu Askar um den gebürtigen Iraner Shahab D. aus Hamburg. Hinter Abu Safiyya soll dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge der afghanischstämmige Khojah S. aus Bonn stecken.
Am Freitag seien Warnhinweise vor Shahab D. und Khojah S. an die Sicherheitsbehörden in Afghanistan und Pakistan herausgegangen, teilte das Bundeskriminalamt mit. Die nationalen und internationalen Kooperationspartner sowie möglicherweise gefährdete Institutionen in Afghanistan und Pakistan seien so vor den beiden Männern gewarnt worden.
In den vergangenen Wochen waren mehrere Videos aufgetaucht, in denen Islamisten mit Terror gegen Deutschland drohen. In dem letzten Video, das am 3. Oktober veröffentlicht wurde, forderten Kämpfer der Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU) deutsche Muslime zum „Heiligen Krieg“ auf. Das BKA hatte die Existenz des Videos bestätigt und es als Teil einer Angstkampagne bezeichnet, ohne nähere Aussagen zum Inhalt zu machen. Das knapp einstündige Video der IBU soll hauptsächlich Kampfszenen im pakistanischen Grenzgebiet zeigen, das Alltagsleben in den Trainingslagern der IBU sowie eine längere Predigt von Yassin Chouka alias „Abu Ibrahim“.
Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge ruft der 22-jährige Khojah S. alias Abu Safiyya in dem Video zum bewaffneten Kampf auf und erklärt: „Das Leben im Dschihad ist das Leben in Freiheit.“ Shahab D. kam laut „Spiegel“ 1994 als Elfjähriger aus dem Iran nach Deutschland und wohnte seitdem in Hamburg. Er sei am 4. März zusammen mit seiner Freundin und drei weiteren Personen aus Hamburg über Katar ins pakistanische Peschawar geflogen. Dort habe sich die Gruppe offenbar der deutschen Kolonie um die Chouka-Brüder angeschlossen. Sechs weitere Freiwillige aus Deutschland säßen in pakistanischer Haft, berichtet der "Spiegel" weiter. Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden haben sie ebenfalls zur IBU gewollt. Sie sollen demnach nach Deutschland abgeschoben werden.