Lüneburg. Gedränge, Ablenkung, gut gefüllte Geldbörsen: Weihnachtsmärkte sind ein Eldorado für Trick- und Taschendiebe. So können Sie sich schützen!

Die Auswahl wird immer größer, je näher der erste Advent rückt. Der Weihnachtsmarkt in der historischen Altstadt von Celle, die Lüneburger Weihnachtsstadt oder auch der Weihnachtsmarkt vor dem Harburger Rathaus sind nur einige Beispiele, wo es sich lohnt, mit der Familie zu bummeln, im Kreise der Kollegen einen Glühwein zu trinken oder den Kindern eine Fahrt auf dem Karussell zu spendieren. Doch Vorsicht: die schöne, heile Welt kann schnell ins Gegenteil umschlagen.

Kripo warnt: Das sind die miesen Tricks der Taschendiebe am Glühweinstand

Denn das meist dichte Gedränge auf Weihnachtsmärkten und in den Innenstädten bereitet den idealen Boden für Taschendiebstähle. Die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen warnt aktuell vor Kriminellen, die diese Situationen für Beutezüge ausnutzen. Neben den Menschenmassen spielt ihnen auch in die Karten, dass viele Besucherinnen und Besucher ihren Fokus eher auf die vielen Verlockungen als auf das eigene Hab und Gut legen.

Weihnachtsmarkt oder Kaufhaus: Taschendiebe lieben dichtes Gedränge

Illustration Taschendiebe auf Weihnachtsmärkten
Eine Polizistin in Zivil demonstriert auf einem Weihnachtsmarkt, wie man einem Besucher die Geldbörse aus der Handtasche zieht (Symbolbild). © picture alliance / dpa | Frank Rumpenhorst

Die Lüneburger Polizei hat die Erfahrung gemacht, dass Taschendiebe in erster Linie allein arbeiten – gelegentlich auch in kleinen Gruppen. Dabei lenkte der erste Täter das potenzielle Opfer ab, der zweite Täter stiehlt die Beute und übergibt sie an einen dritten Täter, der mit dem Diebesgut in der Menge verschwindet. Typischerweise sind zum Beispiel Geldbörse, Handy oder Brieftasche das Ziel. Die Ganoven gingen sehr fingerfertig und professionell vor, so die Polizei. In den seltensten Fällen bemerkten Opfer die Tat unmittelbar.

Die Polizei gibt Tipps: Durch dieses Verhalten können Sie sich schützen

Meistens geht der Diebstahl derart schnell über die Bühne, dass es zu spät ist, wenn man die Situation erkennt. Dabei könne man sich relativ einfach schützen, heißt es von der Polizei. „Lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen“, so die Aufforderung. Verbunden mit folgenden Tipps:

  • Tragen Sie Ihre Wertsachen am Körper; am besten in geschlossenen bzw. verschlossenen Innentaschen
  • Tragen Sie Taschen besonders im dichten Gedränge immer geschlossen und dicht am Körper und stellen Sie sie auf keinen Fall unbeaufsichtigt ab
  • Nehmen Sie nur so viel Bargeld zum Einkaufen mit, wie Sie benötigen
  • Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden; mit welchem Anliegen auch immer
  • Bewahren Sie PIN-Nummern niemals zusammen mit EC- oder Kreditkarten auf

Einige alte Tricks entfalten auch heutzutage noch große Wirkung

Arbeiten die Taschendiebe in Teams, funktionieren auch alte Tricks immer noch gut. Ein Beispiel: Während ein Täter sein Opfer „versehentlich“ beschmutzt und in ein Gespräch verwickelt, nutzt der Komplize den unachtsamen Moment, um nach Wertsachen zu greifen. „Schützen sollten Sie sich auch vor unseriösen Spendensammlern und deren betrügerische Machenschaften“, lautet ein weiterer Hinweis.

Trotz Vorsicht zum Opfer geworden? Den Vorfall sofort der Polizei melden!

Wer trotz aller Vorsicht das Opfer von Taschendieben geworden ist, sollte sich umgehend mit der nächsten Polizeidienststelle in Verbindung setzen. Wichtig ist außerdem, gestohlene Kredit-, EC- oder andere Geldkarten unter der kostenfreien Servicenummer 116 116 sofort sperren zu lassen. „Informieren Sie Ihre Bank über den Diebstahl und veranlassen Sie die Sperrung für das elektronische Lastschriftverfahren, die sogenannte KUNO-Sperrung, bei einer Polizeidienststelle.“

Weihnachtsmärkte bei Hamburg: Polizei erhöht Präsenz in Innenstädten

Nicht nur in den Kreisen Lüneburg und Uelzen wird die Polizei in den kommenden Wochen ihre Präsenz in gut besuchten Innenstädten und auf Weihnachtsmärkten erhöhen. Uniformiert oder auch in Zivil werden die Beamtinnen und Beamten mögliche Täter ins Visier nehmen sowie Besucherinnen und Besucher auf potenzielle Gefahren („Ihre Handtasche ist geöffnet!“) ansprechen.

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