Buxtehude/Winsen. Auf zwei Höfen bei Hamburg können Besucher ab sofort ein schaurig-schönes Abenteuer erleben. Mit dabei: Die Boo Crew aus dem Heide Park.
Sie gehören zu den ganz großen kleinen Abenteuern, die man von Spätsommer bis Herbst auf dem Land erleben kann: Maislabyrinthe, in denen man sich hemmungslos verläuft und doch Rätseln lösen soll, während erbarmungslos die Zeit heruntertickt. Allerdings: Immer mehr Höfe sind auf den Geschmack gekommen und bieten das Freizeitvergnügen auf ihren Feldern an.
Zwei Bäuerinnen aus dem Hamburger Süden haben sich deshalb in diesem Sommer etwas Besonderes einfallen lassen: Sie haben die Profi-Erschrecker der Boo Crew angeheuert, um ihren Gästen den größtmöglichen Gruselspaß im Maislabyrinth zu ermöglichen. Dass das gelingen wird, hat die Boo Crew bereits bei zahlreichen Gelegenheiten bewiesen – auch der Heide Park Soltau gehört zu den treuen Fans der Hamburger Laienschaulspiel-Truppe.
Was für ein Abenteuer: Maislabyrinthe bei Hamburg laden zum großen Gruselspaß
Verantwortlich dafür sind zwei Frauen, die eigentlich aus der Landwirtschaft kommen: Sigrid Block und Nicole Tschritter betreiben beide ein Maislabyrinth – die eine bei Buxtehude, die andere in Winsen. Und beide lassen sich in jeder Saison immer wieder eine Menge einfallen, um den Besuchern ihres landwirtschaftlichen Betriebes etwas Neues zu bieten.
So wie sie suchen immer mehr Landwirte in Niedersachsen nach weiteren Standbeinen für ihren Hof. „Das Mais-Labyrinth ist ein Teil unseres Gesamtkonzepts“, sagt Nicole Tschritter. Sie stand mit ihrem Mann Marcus nach der Hochzeit vor der Entscheidung, den Hof am Buxtehuder Stadtrand aufzugeben oder in der Landwirtschaft weiterzumachen.
Das Ehepaar entschied sich für den Familienbetrieb und krempelte zunächst die Hofstruktur um: „Wir setzen jetzt komplett auf Selbstvermarktung“, sagt Nicole Tschritter.
Hofladen, Café und Maislabyrinth als weitere Standbeine
Die Familie baut vor allem Kartoffeln, Spargel, Getreide und Mais an und verkauft die eignen Erzeugnisse auf Märkten in und um Hamburg. Außerdem werden einige Gastronomen in der Hansestadt direkt beliefert.
Vor knapp zehn Jahren investierte das Ehepaar in ein Hofcafé und einen Hofladen – das Aufgabenfeld von Nicole Tschritter, die auf diese Weise Kindererziehung und Geldverdienen unter einen Hut bringen konnte.
Für Familien und Ausflügler: Grüner Irrgarten findet immer mehr Fans
Bald entstand auch das Maislabyrinth, das in jedem Jahr auf etwa 2,5 Hektar in aufwendiger Handarbeit angelegt wird und noch bis zum 3. Oktober jeweils zu den Öffnungszeiten des Hofcafés von Donnerstag bis Sonntag besucht werden kann. „Inzwischen hat es viele Fans in der Region. Es kommen Ausflügler, Familien, Radfahrer, Gruppen und Firmen, um bei uns für einige Stunden Spaß zu haben.“
Tschritters entwickeln in jedem Jahr nicht nur ein neues Labyrinth, sondern auch eine Maisrallye mit Fragen zu einem bestimmten Thema.
Zum Grusel-Wochenende erhalten selbst die Torten einen Horror-Look
Gäste können im Maisfeld picknicken und sich dafür einen Picknickkorb im Hofcafé bestellen, es werden Kindergeburtstage ausgerichtet und vieles mehr. Der Saisonhöhepunkt findet Anfang September statt: Am Freitag, 6. September, wird mit viel Aufwand die Geisternacht für Erwachsene ausgerichtet.
Nicole Tschritters eingespieltes Gruselteam aus Freunden und Bekannten wird diesmal erstmals von professionellen „Erschreckern“ unterstützt. Einen Tag später dürfen sich die Kinder in abgemilderter Form im Maislabyrinth gruseln.
Beide Veranstaltungen werden von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Selbst die beliebten hausgemachten Torten von Nicole Tschritter werden dem Anlass angepasst und erhalten eine Horror-Dekoration, etwa mit Spinnen und Glupschaugen.
Labyrinth wird mit modernster GPS-Technik in den Acker gedrillt
Bei Sigrid Block vom Hof Block in Winsen findet das Horrorlabyrinth mit der Boo-Crew am 24. August sowie am 14. und 28. September statt. Block betreibt ihre drei Mais-Labyrinthe – eines für Familien, eines für Könner und ein kurz bemessenes für Kinder – in diesem Jahr erstmals als eigenständiges Unternehmen.
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Das Labyrinth wird mit modernster GPS-Technik in den Acker gedrillt. Es liegt in der Nähe des Hofes, auf dessen Feldern die verschiedensten Pflanzen wachsen – von der Tomate bis zur Wassermelone. „Im Sommer kommen 95 Prozent der Ware in unserem Hofladen aus eigener Produktion“, sagt Sigrid Block.
Gruselabende, Feuershow mit Musik und verirren im Dunkeln
Neben den Gruselabenden unter dem Motto „Ernte des Grauens“ finden bis zum geplanten Saisonende am 20. Oktober viele weitere Veranstaltungen im Maislabyrinth statt, zum Beispiel ein Flohmarkt am 1. September und eine große Feuershow am 3. Oktober.
„Das machen wir das zweite Mal. Dabei kann man wirklich Gänsehaut-Momente erleben“, sagt Block. Außerdem wird bei den an mehreren Abenden stattfindenden „Maze Nights“ das Labyrinth im Dunkeln durchstreift und es gibt regelmäßig Angebote, bei denen die Gäste auf die Suche nach geheimnisvolle Stationen im Labyrinth gehen. „Beide Veranstaltungen eignen sich auch sehr gut für Familien mit Kindern“, so Block.
Maislabyrinthe werden in Niedersachsen immer beliebter
„Die Besucher spiegeln uns immer wieder, dass unser Maislabyrinth mit seinen zahlreichen Stationen, Geheimnissen und Rätseln ein unglaubliches Erlebnis für die ganze Familie ist“, sagt Sigrid Block. Es erstreckt sich mit den drei unterschiedlich schwierigen Labyrinthen über eine Fläche von etwa vier Hektar.
Außerdem gibt es ein kleines Café mit regionalen Spezialitäten und eine eigene Kinderwelt, in der die Kleinsten nach Herzenslust spielen und toben können.
Maislabyrinthe als Spaß für die ganze Familie – aber ist das auch nachhaltig?
Immer mehr Landwirte in Niedersachsen ermöglichen Besuchern den Irr-Spaß zwischen den mittlerweile mannshohen Maispflanzen. Die Rahmenbedingungen für ihr Wachstums waren in diesem Jahr günstig: Sonne, Regen und Wärme haben auf den Feldern im Land dafür gesorgt, dass der Mais in die Höhe schießt.
Das freut nicht nur die Landwirte, sondern auch alle Fans von Mais-Labyrinthen, die jetzt wieder Hochsaison haben. Je nach Wetterlage läuft der Spaß noch bis Ende September, Anfang Oktober. Mit der anschließenden Ernte landet der grüne Dschungel dann im Futtertrog beziehungsweise in der Biogasanlage.