ate Winslet hält ihn endlich in Händen: Fünfmal war die Britin schon für einen Oscar nominiert, beim sechsten Mal hat es dann tatsächlich geklappt.
ate Winslet hält ihn endlich in Händen: Fünfmal war die Britin schon für einen Oscar nominiert, beim sechsten Mal hat es dann tatsächlich geklappt. Für ihre Rolle in "Der Vorleser" wurde sie als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet - und auch von jenen gefeiert, die bereits als Oscar-Gewinnerinnen Hollywoodgeschichte geschrieben haben. Von Sophia Loren, die 1962 gewann und 1991 zusätzlich einen Oscar für ihr Lebenswerk erhielt. Von Shirley MacLaine (1984, "Zeit der Zärtlichkeit"), Nicole Kidman (2003, "The Hours"), Halle Berry (2002, "Monster's Ball") und Marion Cotillard (2008, "La vie en rose", v. l., im Hintergrund eine Oscar-Hostess).
Zickenkrieg? Stutenbissigkeit? Davon konnte in dieser Nacht keine Rede sein. Selbst die unterlegenen Konkurrentinnen jubelten einer begnadeten Schauspielerin zu, die den Preis verdient hatte wie keine andere. Die bereits 1995 ("Sinn und Sinnlichkeit"), 1997 ("Titanic"), 2001 ("Iris"), 2004 ("Vergiss mein nicht!") und 2006 ("Little Children") auf der Liste der Oscar-Nominierten stand und dennoch jedes Mal leer ausging.
"Es wäre eine Lüge, würde ich sagen, dass ich nicht schon längst eine Dankesrede vorbereitet gehabt hätte", sagte Kate Winslet. "Damals war ich acht Jahre alt und schaute in den Badezimmerspiegel. Und dieser Oscar war eine Shampoo-Flasche." Hatte sie sich bei der Verleihung der Goldes Globes vor sechs Wochen noch am Rande der Hysterie bewegt, blieb die 33-Jährige jetzt vergleichsweise gefasst. Zwar schnappte sie vor Aufregung immer wieder nach Luft, doch spätestens als sie ihren Vater im Publikum suchte und ihn aufforderte, sich einmal mit einem lauten Pfiff bemerkbar zu machen, lag ihr das Auditorium zu Füßen.
Im dunkelgrauen, mit wenigen schwarzen Blumen verzierten Kleid aus dem Atelier Yves Saint Laurent, zu dem sie Schmuck von Chopard aufgelegt hatte, dankte sie nicht nur den anderen Schauspielern aus "Der Vorleser", sondern auch der Filmcrew und vergaß natürlich ebenso wenig ihren Mann, Regisseur Sam Mendes, noch ihre beiden Kinder, "die mich so lieben, wie ich bin". Für einen besonderen Lacher sorgte Kate Winslet, als sie zum Schluss gestand, sie können kaum glauben, in derselben Kategorie nominiert gewesen zu sein wie die große Meryl Streep. Dabei ist sie doch spätestens jetzt selbst eine ganz Große.