Die Filme “Avatar“ und „The Hurt Locker“ erhielten die meisten Nominierungen. Doch auch Österreich und Deutschland dürfen auf Oscars hoffen.

Los Angeles. James Camerons Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ und der Irak-Kriegsfilm „The Hurt Locker“ von Kathryn Bigelow führen die diesjährigen Nominierungen für die Oscars an.

Beide Produktionen wurden in Los Angeles in je neun Kategorien für den Filmpreis vorgeschlagen, darunter als bester Film des Jahres und für die beste Regie. Filmschaffende aus Deutschland und Österreich haben in diesem Jahr gleich vier Chancen auf den wichtigsten Preis Hollywods.

Das deutsche Drama „Das weiße Band“ von Michael Haneke wurde nach vielen internationalen Auszeichnungen nun auch mit einer Nominierung als beste ausländische Produktion des Jahres gewürdigt. Außerdem gab es für den Schwarzweiß-Film auch eine Nominierung für die beste Kamera (Christian Berger).

Der Österreicher Christoph Waltz erhält die erste Oscar-Chance seines Lebens für seine Rolle eines charmant- zynischen SS-Mannes in dem Drama „Inglourious Basterds“. Quentin Tarantinos Nazi-Satire wurde vor allem im Studio Babelsberg gedreht und ist auch unter den zehn Kandidaten für den besten Film des Jahres.

Eine weitere deutsche Oscar-Hoffnung ruht auf dem Filmkomponisten Hans Zimmer (52). Er geht mit der Musik für die Filmkomödie „Sherlock Holmes“ ins Rennen. Zimmer lebt seit langem in Los Angeles und hat 1995 für „Der König der Löwen“ bereits einen „Goldjungen“ gewonnen.

Um den Preis in der Königskategorie „bester Film“ konkurrieren mit Cameron und Bigelow geschiedene Eheleute. Die beiden waren von 1989 bis 1991 miteinander verheiratet. Das 3D-Spektakel „Avatar“ hat mittlerweile Camerons „Titanic“ als kommerziell erfolgreichster Film aller Zeiten abgelöst. Bigelows Thriller „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ ist ein harter Beitrag zum Irak-Krieg. Andere Nominierte „beste Filme“ sind unter anderem „A Serious Man“, „Up In The Air“ oder „Precious“.

„Das weiße Band“ hatte Mitte Januar den Golden Globe als bester ausländischer Film gewonnen. Im vorigen Jahr wurde er schon mit der Goldenen Palme in Cannes und dem Europäischen Filmpreis gekürt. Das intellektuell anspruchsvolle Drama erzählt die Geschichte seltsamer Unfälle und Gewalttaten in einem norddeutschen Dorf in den Jahren 1913/14. Haneke verbindet menschliche Grausamkeiten mit den überkommenen gesellschaftlichen religiösen Werten der deutschen Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg. Die Konkurrenten für den Auslands-Oscar kommen aus Israel, Argentinien, Peru und Frankreich.