Der berühmte Künstler und seine Frau werfen Kultursenatorin Karin von Welck „Machtgier und Inkompetenz“ vor.
Hamburg. Der berühmte Hamburger Maler Daniel Richter verlässt Hamburg aus Verärgerung über die Kulturpolitik von Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) und zieht mit seiner Familie nach Berlin. „Frau von Welck mit ihrer Mischung aus Machtgier und Inkompetenz und den ewigen Erklärungen, das hält man auch nicht mehr aus“, sagte Richter dem „Hamburger Abendblatt“ (Wochenendausgabe).
Zur Lage der Hamburger Kulturszene zwischen versuchten Museumsschließungen und Elbphilharmonie-Bau meinte er: „Leute können hier als Künstler leben, wenn sie entweder arm sind oder sehr erfolgreich. Dazwischen ist das Investitionsrisiko für den Hamburger Bourgeois zu groß. Es gibt wenige, sehr sympathische Mäzene, die ausgleichen, was die Stadt nicht leistet. Zehn oder 20 Leute halten das Bild einer kulturell interessierten Stadt aufrecht. Den anderen 3800 Millionären ist das völlig wurst, da soll man sich nichts vormachen."
Jeden Tag stehe im Hamburger Abendblatt, diese Stadt sei die reichste auf dem Kontinent, und gleichzeitig wird gesagt, man sei pleite, wenn es um das angeblich so geliebte kulturelle Management geht. "Everbody’s darling ist everybody’s Depp, vielleicht hat die Kultursenatorin das zu sehr versucht“, sagte Richter.
Der Künstler hat in Hamburg studiert und zählt neben Neo Rauch und Jonathan Meese zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Im Herbst 2009 übernahm Richter eine viel beachtete Schirmherrschaft über die Besetzung des historischen Hamburger Gängeviertels durch lokale Künstler. Seine Frau Angela Richter hat 2006 das Hamburger Fleetstreet-Theater gegründet.