Am 26.6. wird dem Hambnurger Maler, der sich in seinen Arbeiten oft auf aktuelle Ereignisse bezieht, der mit 20.000 Euro dotierte Kunstpreis verliehen.
Hamburg. Der Hamburger Maler Daniel Richter (46) erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreis Finkenwerder. „Besonders überzeugt hat seine Fähigkeit, Malereitraditionen einen zeitgenössischen Spiegel vorzuhalten und dieses Spiegelbild künstlerisch eigenständig zu durchdringen“, heißt es in der Begründung der Jury. Der von der Airbus Deutschland GmbH und der Baugenossenschaft Finkenwärder Hoffnung gestiftete Preis zählt zu den höchstdotierten Kunstpreisen Europas und wird alle zwei Jahre verliehen. Die Auszeichnung wird am Donnerstag (26. Juni) bei Airbus Deutschland übergeben.
Richters Bilder beziehen sich oft, wenn auch verschlüsselt, auf historische oder aktuelle Ereignisse: den gescheiterten kommunistischen Aufstand von Hamburg-Barmbek etwa („Nerdon“, 2004), eine Polizeirazzia gegen Dealer in Frankfurt („Tuanus“, 2000) oder das Drama um afrikanische Bootsflüchtlinge („Fatifa“, 2001). Das Bild „Phienox“ (2000), in dem Figuren um eine Barriere herum postiert sind, wurde oft als Allegorie auf den Mauerfall interpretiert; tatsächlich diente jedoch ein Pressefoto des Terroranschlags auf die US-Botschaft in Nairobi im Jahr 1998 als Vorlage.