Sie hatten sich darauf gefreut, im März nach Austin zum SXSW-Festival zu fliegen und zum ersten Mal in den USA aufzutreten. Anschließend wollten die Mitglieder von Deichkind in den USA und in Mittelamerika Urlaub machen, bevor im Mai für sie die Festivalsaison begonnen hätte. Doch nun steht die Hamburger Hip-Hop-Elektro-Band unter Schock...

Hamburg. Sie hatten sich darauf gefreut, im März nach Austin zum SXSW-Festival zu fliegen und zum ersten Mal in den USA aufzutreten. Anschließend wollten die Mitglieder von Deichkind in den USA und in Mittelamerika Urlaub machen, bevor im Mai für sie die Festivalsaison begonnen hätte. Doch nun steht die Hamburger Hip-Hop-Elektro-Band unter Schock. Am Sonnabend ist Sebastian Hackert, der Produzent der Band, durch seinen plötzlichen Tod aus der Mitte der Band gerissen worden. "Wir trauern um unseren geliebten Freund Sebi", steht seit gestern auf der Homepage der Band.

Der nur 32 Jahre alt gewordene Musiker war seit 1997 dabei, als Deichkind sich in Bergedorf gründete. "Sebi" Hackert war der Mann im Hintergrund. Alle Mitglieder in der Band sorgten für die Beats, doch er mixte und produzierte sie und drückte der Band so seinen Klangstempel auf. "Er war der Weiseste in der Band. In diesem ganzen Deichkind-Wahnsinn sorgte er für die Erdung der Band. Er war so etwas wie ihr Papa", sagte Thorsten Seif von Buback-Konzerte, dem Tourveranstalter der zuletzt so phänomenal erfolgreichen Liveband. Seif konnte gestern noch keine Aussage darüber machen, wie es mit Deichkind weitergeht. Ob die Band Mitte März nach Austin zum Showcase des Reeperbahn-Festivals fliegen wird und ob sie am 30. Mai ihr erstes regulär geplantes Konzert in Wien geben wird, steht in den Sternen.

Obwohl "Sebi" Hackert niemals mit seinen Bandkollegen in ihren aberwitzigen Plastikkostümen auf der Bühne gestanden hat, war er ein eminent wichtiger Teil in dem Kollektiv. Bei jeden Konzert sorgte er für den Livemix der Shows der Band, die im vergangenen Jahr mit den Auftritten beim Hurricane-, beim Southside-Festival und beim Dockville-Festival vor Zehntausenden von Fans ihre vorläufigen Höhepunkte erreicht hatte. Privat war der verheiratete Musiker, der die Entwicklung vom Hip-Hop zu härteren Elektro-Beats entscheidend mit vorangetrieben hat, ein großer Fan der Werke von Johann Sebastian Bach. Der Barock-Komponist wurde auch zum Namensgeber seines eineinhalb Jahre alten Sohnes. Zur genauen Todesursache konnte die Band gestern noch keine Aussage machen, Bestätigt wurde lediglich, dass Sebastian Hackert in seiner Hamburger Wohnung eines plötzlichen natürlichen Todes gestorben ist.