Die “Electric Super Dance Band“ Deichkind brachte die Alsterdorfer Sporthalle am Sonntagabend mit einer grandiosen Show zum Kochen.

Hamburg. Was für eine grandios durchgeknallte Show! Hamburgs "Electric Super Dance Band" Deichkind hat die Alsterdorfer Sporthalle am Sonntag Abend in einen bebenden Kessel Buntes transformiert. Vom Start-Song "Arbeit nervt" bis zu den Zugaben "Krawall und Remmidemmi" und "Limit" sowie einem Sirtaki-Tänzchen zum Abschied sprangen, tanzten und tobten die Fans von der ersten bis in die letzte Reihe und auf den Rängen.

Viele Anhänger der verzerrt intonierten Parolen an krachwummernden Beats hatten sich in der Lieblingsfarbe des Kollektivs gekleidet, geschminkt und verziert: Neon. Und belohnt wurden sie mit einem Spektakel, dessen Choreographie eine wüste Mixtur aus Vodoo-Show und Kinder-Geburtstag darbot. Mit jedem Song kamen zig neue Ideen auf die Bühne gestolpert. Von leuchtenden Fahrrädern bis zum Federnregen im Publikum.

Doch trotz der Gigantomanie, zu der sich Deichkind-Auftritte im Laufe der Jahre ausgewachsen haben, bleibt der Charme des Provisorischen bestehen. Konzerte der Kombo sind nicht zu vergleichen mit den hoch polierten Las-Vegas-Produktionen vieler US-Stars. Bei den Hamburger Energikern werden auch gerne mal Müllsäcke und Regenschirme mit Leuchtstreifen beklebt.

Perfekt wirkten die blinkenden LED-Dreiecke, die den Musikern, Rappern und Rufern als Masken dienten. Traditionell wurde auch wieder großes Gerät aufgefahren: Schlauchboote, Hüpfburgen und nicht zuletzt die "Zitze" - ein riesiger Kegel, der die ersten Reihen über Schläuche zwischenzeitig mit Flüssigkeit versorgte.

Zwei Stunden lang gab Deichkind alles - eine hochtourig laufende Supergroup, deren einzelne Mitglieder ob der Kostümierung kaum in den Vordergrund treten. Kraftwerk wurde ebenso zitiert wie die Beatles. Stets nach dem Motto: "Wir ziehen in den Krieg, unsere Waffe ist Musik".

Eine ausführliche Kritik folgt.