Hamburg. Schweizer Reederei darf jetzt bei Hamburgs größtem Hafenkonzern kräftig mitmischen. Was der MSC-Chef den HHLA-Beschäftigten verspricht.
Rund 14 Monate nach ihrer Ankündigung haben die Stadt Hamburg und die Reederei MSC ihre langfristige Partnerschaft im Hamburger Hafen besiegelt. Die Schweizer Reederei gab am späten Donnerstagnachmittag bekannt, den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) abgeschlossen zu haben.
Die Stadt Hamburg habe ihre sämtlichen A-Aktien an der HHLA im Wege einer Sachkapitalerhöhung in die Port of Hamburg Beteiligungsgesellschaft eingebracht, die die neue Eigentümerin der HHLA ist. Die Stadt wird künftig 50,1 Prozent an dem Joint Venture halten, MSC 49,9 Prozent. Zuvor hatten bereits die Hamburgische Bürgerschaft und die EU-Kommission dem Deal zugestimmt.
MSC-Einstieg bei der HHLA perfekt – Stadt überträgt Anteile
„Wir sind stolz auf unsere Beteiligung an der HHLA. Der Hamburger Hafen hat eine Tradition, die über 800 Jahre in die Vergangenheit reicht“, sagte der Vorstandschef von MSC, Søren Toft. „Als Familienunternehmen sind wir uns dieser Tradition und Verantwortung bewusst. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, das Tor zur Welt wieder weiter aufzustoßen – zum Wohle der HHLA, der Belegschaft, der Bürgerinnen und Bürger Hamburgs und aller, die mit diesem historischen Hafen verbunden sind.“
MSC werde seinen Teil der Vereinbarungen erfüllen. „Wir werden gemeinsam mit der Stadt in Wachstum, Technologie und Infrastruktur investieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der HHLA zu stärken. Wir werden Ladung nach Hamburg bringen, und wir werden die Rechte der Beschäftigten vollumfänglich wahren“, versprach Toft.
MSC will Deutschlandzentrale in Hamburg errichten
Wie berichtet, will MSC seinen Umschlag an den HHLA-Terminals bis 2031 auf mindestens eine Million Standardcontainer steigern. Zudem hat die Schweizer Reederei angekündigt, ihre Deutschlandzentrale in Hamburg zu errichten und dort langfristig 700 Mitarbeiter zu beschäftigen.
- HHLA mit überraschender Personalie – Top-Manager macht weiter
- Prognose: Hamburgs Hafen wird geringer wachsen als erwartet
- MSC-Einstieg bei der HHLA: So reagiert der Konkurrent aus Korea
Die Entwicklung in der maritimen Logistik zeige, dass Partnerschaften und Netzwerke sich auszahlten. Deutschlands größter Seehafen werde von den Investitionen in die Infrastruktur und Verbesserungen bei Automatisierung und Digitalisierung an den HHLA-Terminals deutlich profitieren, sagte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. Dadurch würden alle Kunden der HHLA einen Nutzen aus dieser Partnerschaft ziehen können. „Zugleich stärken wir die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und damit die langfristigen Perspektiven der Beschäftigten“