Hamburg. Nun hat auch die Ukraine den umstrittenen Deal abgesegnet. HHLA-Aktionäre werden jetzt ausbezahlt. Wann das Geld kommt.
Der weltgrößte Reedereikonzern MSC darf bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) einsteigen. Als letztes Land stimmte die Ukraine dem Deal zu. Wie MSC und die HHLA am Freitag mitteilten, seien nun alle Vollzugsbedingungen für das freiwillige Übernahmeangebot der Port of Hamburg Beteiligungsgesellschaft, einer Tochtergesellschaft der Schweizer Reederei MSC, erfüllt.
Nachdem Anfang Oktober bereits die Europäische Kommission grünes Licht gegeben hatte, stand zuletzt noch die Freigabe durch die Ukraine aus. Sie musste zu dem Deal befragt werden, weil die HHLA im wichtigsten Hafen des Landes, in Odessa, ein eigenes Containerterminal betreibt.
Hamburger Hafen: Reederei MSC darf bei HHLA einsteigen
Viele Aktionäre der HHLA werden jetzt Kasse machen, denn MSC will im nächsten Schritt denjenigen Anteilseignern der HHLA, die ihre Aktien im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots angedient hatten, auszahlen – und zwar zu dem Preis, der in der Angebotsunterlage veröffentlicht wurde: 16,75 Euro pro Anteilschein. Die Zahlung erfolgt spätestens innerhalb von sieben Bankarbeitstagen, teilte die HHLA mit.
- Hafen Hamburg: HHLA-Teilverkauf an MSC von EU ohne Auflagen genehmigt
- Impulse für den Hamburger Hafen? Tschentscher auf großer Asienreise
- Nach hitziger Debatte: Bürgerschaft stimmt MSC-Deal mit der HHLA zu
Wie berichtet, will der Hamburger Senat die Eigentumsverhältnisse an der HHLA neu regeln in der Hoffnung, dem Unternehmen im harten Konkurrenzkampf der Seehäfen mehr Stärke zu verleihen. Der Senat will seinen Anteil an der HHLA auf 50,1 Prozent reduzieren. Die übrigen 49,9 Prozent sollen an MSC gehen. Die HHLA soll dazu von der Börse genommen werden. Derzeit halten die Partner rund 94 Prozent der Anteile
MSC verspricht, mehr Ladung nach Hamburg zu bringen und hier seine Deutschlandzentrale zu errichten. Die Hamburgische Bürgerschaft hatte dem Deal bereits im September mit der Stimmenmehrheit von SPD und Grünen zugestimmt. Die Opposition sprach sich geschlossen gegen den Einstieg von MSC aus.