Hamburg. Schon wieder ist eine bekannte Modemarke zahlungsunfähig. Letzte Hamburger Filiale geschlossen. Das sind die Gründe für die Probleme.

Die Lichter sind aus, die Türen zu. Die Modekette Scotch & Soda ist insolvent. Der Geschäftsbetrieb der deutschen Tochtergesellschaft der niederländischen Modemarke wurde zum Ende August eingestellt, das Insolvenzverfahren Anfang September eröffnet. Die Geschäfte in Deutschland sind geschlossen, die drei Filialen in Hamburg ebenfalls. Auch am Geschäft am Neuen Wall hängt seit Tagen ein Schild: „We‘re closed“, wir haben geschlossen.

Ende August seien die meisten Beschäftigten freigestellt worden, sagt Holger Rohde von der Kanzlei GÖRG, der als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wurde. Im Laufe des Septembers müsste den Angestellten die Kündigung ausgesprochen sein worden. Derzeit verhandele man mit Investoren, die mit eigenen Konzepten ehemalige Standorte von Scotch & Soda weiterführen wollten, so Rohde. Allerdings ohne die Marke. Er sehe Chancen, dass einzelne Standorte übertragen und auch die dort Beschäftigten übernommen werden könnten. Mögliche Investoren müssten sich mit den Vermietern vor Ort abstimmen und über die Vermietung der Immobilien einig werden.

Modemarke insolvent: Scotch & Soda schließt alle Filialen in Hamburg

Als Grund für die Entwicklung nennt Rohde, dass die Rechte an der Marke und den Waren bei einem Investor aus den USA lägen. Dieser habe kein Interesse gezeigt, beides an einen neuen Investor zu übertragen oder eine entsprechende Lizenz zu vereinbaren. Der Mutterkonzern der Scotch & Soda Retail GmbH mit Sitz hat seinen Sitz in Amsterdam. Die Kette hatte in Hamburg drei Geschäfte, unter anderem auch im Alstertal-Einkaufszentrum.

Im März 2024 hatte es noch geheißen, die deutschen Standorte seien nicht von der Zahlungsunfähigkeit des Mutterkonzerns betroffen. Mitte Juni wurde dann auch für die deutsche Tochtergesellschaft ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf eingereicht. 290 Menschen waren zuletzt bei Scotch & Soda in bundesweit etwa 40 Filialen beschäftigt.

Esprit, Depot, Die Wäscherei: Immer wieder Einzelhändler in der Insolvenz

Die Insolvenz reiht sich eine in eine ganze Liste von Pleiten bekannter Mode- und Einzelhändler. Zuletzt hatte die Modekette Esprit Insolvenz angemeldet. Zwar fand sich Anfang August ein Käufer für den angeschlagenen Modekonzern, doch gerettet sind die Läden damit nicht. Der Investor Alteri Partners übernimmt nämlich nur die Esprit-Markenrechte, Lizenzen und Schnittmuster. Die Geschäfte in Deutschland werden bis Jahresende geschlossen. Das Inventar der Läden kommt bei einem Hamburger Auktionshaus unter den Hammer.

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Das bekannte Hamburger Möbel- und Einrichtungshaus Die Wäscherei ist ebenfalls insolvent. Im Haus am Mexikoring ist am Donnerstag der Räumungsverkauf gestartet. Dieser könne sich aufgrund der Vielzahl an vorhandenen Artikeln bis Dezember hinziehen, heißt es vom beauftragten Räumungsunternehmen. Der Deko-Händler Depot steckt ebenfalls in der Krise, das Einzelhandelsunternehmen Gries Deco Company, dem die Kette gehört, hat eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt und ist ins sogenannte Schutzschirmverfahren gegangen.