Hamburg. Die niederländische Kette Scotch & Soda betreibt in Hamburg drei Geschäfte in besten Lagen.

Eine weitere Modekette ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten: Scotch & Soda hat als Folge von „ernsthaften Cashflow-Problemen“ Insolvenz angemeldet. Die Marke mit Sitz in Amsterdam nannte die Corona-Pandemie in einem Schreiben, über das zunächst die „Textilwirtschaft“ berichtete, als Begründung für den Engpass. Demnach seien auch die hohen Energiepreise und die Inflation Auslöser der Krise.

Die Marke mit sportlich-legerer Mode für Herren, Damen und Kinder ist in Hamburg an insgesamt drei Standorten vertreten: An der Bleichenbrücke, im Levantehaus in der City und im Alstertal-Einkaufszentrum. Allerdings sollen die deutschen Standorte von der Zahlungsunfähigkeit zunächst nicht betroffen sein, sodass die Lage kurzfristig keine Auswirkungen auf die Geschäfte in der Hansestadt haben dürfte, hieß es. Das 1985 gegründete Unternehmen hat derzeit nur für seine Gesellschaften in den Niederlanden Insolvenz angemeldet und war bisher nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Scotch & Soda gerieten bereits während der Pandemie in Schieflage

In den vergangenen Jahren hatte Scotch & Soda in etlichen Ländern neue Geschäfte eröffnet, in Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Indien. Oft wurden große Shops in 1a-Lagen angemietet. Die Pandemie mit ihren Lockdowns zwang das Unternehmen schließlich dazu, Kredite bei Banken aufzunehmen und auf finanzielle Hilfe des Eigentümers zu setzen, der US-amerikanischen Sun Capital. Diese soll zuletzt einen Verkauf von Scotch & Soda erwogen haben, es fand sich aber kein Käufer.

Die Bekleidungsbranche ist auch durch den immer dominanteren Onlinehandel mit großer Preistransparenz sowie steigende Mieten in den Innenstädten in große Bedrängnis geraten. Peek&Cloppenburg, Görtz und Galeria Kaufhof sind weitere prominente Beispiele für Firmen aus der Branche in wirtschaftlichen Notsituationen.