Hamburg. Gründer aus Hamburg werden nach Fernsehsendung von Kunden förmlich überrollt. Doch die müssen sich nun noch etwas gedulden.
„Wenn nach der Show zehn bis 20 Bestellungen reinkommen, wäre ich in jedem Fall nicht unzufrieden gewesen“, sagt Marvin Rau am Dienstagmittag. Zu diesem Zeitpunkt ist es gerade mal etwas mehr als 12 Stunden her, dass in der „Höhle der Löwen“ auf dem TV-Sender Vox zu sehen war, wie Rau und Co-Gründer Michael Szpitalny in der Investorenshow einen Megadeal machen. Carsten Maschmeyer und Nils Glagau steigen mit zusammen 500.000 Euro in die junge Firma ein – nachdem Glagau in der Show gleich mal ein Metorbike für sich bestellt hat.
Zehn bis 20 Elektromotorräder, von denen jedes mindestens 7000 Euro kostet, einfach mal so an Menschen verkaufen, die das Moped zwar im Fernsehen gesehen, aber nicht vorher gefahren sind? Ist das nicht etwas sehr optimistisch? Tatsächlich werden die Gründer von Metorbike aus Meddewade bei Bad Oldesloe seit der Sendung von der Realität förmlich überrollt.
„Die Höhle der Löwen“: Metorbike verkauft Dutzende E-Mopeds in wenigen Stunden
„Bis jetzt sind es genau 57 Kunden, die den Konfigurator bis zu Ende ausgefüllt und dann geschickt haben. Das ist absolut super und überwältigend“, sagt Rau am Dienstagmittag. Anzahlungen gibt es zwar noch nicht, es sind keine Festbestellungen. „Vielleicht springen ein paar noch ab. Ich schicke in den nächsten Tagen die Angebote raus“, sagt Rau dem Abendblatt. Viel Zeit hat er nicht. Vor der Montagewerkstatt in Meddewade kehrt ein spontan aufgetauchter Interessent gerade von einer Probefahrt zurück.
Mehr zu „Die Höhle der Löwen“
- DHDL: Nach „Höhle der Löwen“: Riesenansturm auf Karanga aus Hamburg
- Höhle der Löwen: Blinde Seniorin machte Deal mit Ralf Dümmel – dann kam Krieg
- „Die Höhle der Löwen“: Harte Kritik, kein Deal – aber Kaiserschlüpfer wächst weiter
Die beiden Gründer haben ihren Auftritt am Montagabend mit gut 40 Personen bei der Ahrensburger Kroschke-Gruppe geschaut, die schon vor den beiden „Löwen“ bei Metorbike eingestiegen war. „Carsten Maschmeyer hat eine Grußbotschaft geschickt“, sagt Marvin Rau. „Es ist echt cool, was wir an positivem Feedback und Anfragen bekommen. Hier gehen gerade alle zehn Minuten neue Mails ein“, schildert der Gründer die Lage leicht atemlos.
Nach „Die Höhle der Löwen“: Metorbike will Großproduktion 2025 starten
Wie viele Bestellungen auch immer es letztlich sein werden: Die Kunden werden sich etwas gedulden müssen. In großem Stil in die Produktion des E-Mopeds einsteigen, von dem es drei Varianten mit Spitzengeschwindigkeiten von 50, 70 und 100 Kilometern pro Stunde gibt, wird Metorbike voraussichtlich im Frühjahr 2025. Die 500.000 Euro von Carsten Maschmeyer und Nils Glagau haben Szpitalny und Rau schon mal in neue Produktionsanlagen und in den Kauf von Motorradteilen bei Zulieferern investiert.