Hamburg. Traditionsfirma zeigt nun auch in der Innenstadt aktuelle Modelle. Spielen ausdrücklich erlaubt. Auch Auftritte junger Talente geplant.

„Für Elise“ und „Amazing Grace“ statt monotoner Kaufhausmusik: Wer das Alsterhaus durch die Eingangstüren am Jungfernstieg betritt, wird seit diesem Montag mit den virtuosen Tonfolgen von Starpianisten wie Lang Lang, Davell Crawford oder Yuja Wang empfangen. Der Flügelbauer Steinway & Sons hat in dem Nobelkaufhaus an der Alster einen Pop-up-Shop eröffnet.

Auf mehr als 100 Quadratmetern zeigt das Unternehmen in dem Luxus-Kaufhaus aktuelle Modelle. Highlight ist die von Steinway & Sons entwickelte Technologie Spirio, die es ermöglicht, eingespielte Musik als perfekte Wiedergabe auf einem Flügel zu hören. „Als Hamburger Traditionsmanufaktur fühlen wir uns in dem Hamburger Traditionskaufhaus wunderbar aufgehoben“, sagt Guido Zimmermann, Steinway-&-Sons-Chef in Hamburg, der mit seinem Management-Team zu einer kurzen Stippvisite ins Alsterhaus kam.

Alsterhaus: Steinway-Flügel für 200.000 Euro – aber nur vorübergehend

Fast 20 Jahre nach der Schließung des bekannten Steinway-Hauses an den Colonnaden kehrt der renommierte Instrumentenbauer zurück in die Hamburger Innenstadt. Allerdings nur temporär. Der Pop-up-Shop ist für eine Dauer von drei bis sechs Monaten angelegt, sagt Zimmermann.

Immer wieder bleiben Kunden und Kundinnen vor dem Bereich stehen, der mit Grün und Schwarz gestaltet ist. „Made in Hamburg“ steht in großen Buchstaben an der Rückwand. In dem Bereich, in dem zuvor der Schweizer Juwelier Bucherer Luxusuhren und edlen Schmuck verkauft hat, steht jetzt ein Konzertflügel – Modell B, schwarz poliert. Kosten laut Preisschild: 218.500 Euro. Es bleibt eine Fläche für Hochpreisiges. Das Modell O, in Weiß mit Chrom, wird für 187.950 Euro angeboten. Günstiger, wenn auch nicht gerade billig, kommt man bei den Klavieren weg: Ein Modell K gibt es für 54.950 Euro.

In dem Pop-up-Shop im Alsterhaus steht ein Konzertflügel B-211 mit Spirio-Technologie für mehr als 200.000 Euro.
In dem Pop-up-Shop im Alsterhaus steht ein Konzertflügel B-211 mit Spirio-Technologie für mehr als 200.000 Euro. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Alsterhaus: In Lounge-Atmosphäre die Marke erleben und niedrigschwellig testen

Ein Junge, der mit seiner Mutter ins Alsterhaus kommt, schaut mit großen Augen auf den Spirio-Flügel, auf dem wie von Geisterhand die Tasten gedrückt werden. „Möchtest du mal spielen“, fragt eine Steinway-Mitarbeiterin. Der Knirps nickt. Direkt hinter ihr sieht man auf einer Videowand Lang Lang bei einem Auftritt in der Elbphilharmonie. Es gibt Fotos von weltbekannten Steinway-Künstlern, darunter auch die Hamburger Joja Wendt und Sebastian Knauer oder Martha Argerich, die gerade ihr Festival in Hamburg beendet hat.

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„Der Steinway-Shop im Alsterhaus ist kein klassisches Geschäft“, sagt Verkaufsleiter Daniel Kohler, der weltweit die Verkaufsstandorte des Instrumentenbauers einrichtet. Zuletzt hatte im Oktober 2023 Mailland eröffnet. Im Alsterhaus solle man in Lounge-Atmosphäre die Marke erleben und niedrigschwellig testen. Geplant sind Auftritte von jungen Talenten. Die Besucher können zudem Führungen durch die Manufaktur sowie Karten für Konzerte mit Steinway-&-Sons-Instrumenten in der Elbphilharmonie gewinnen.

Steinway im Alsterhaus: Zwei traditionsreiche Marken „Made in Hamburg“

Auch Alsterhaus-Chef Diana Brüssow freut sich über den Neuzugang. „Mit dem Alsterhaus und Steinway & Sons haben sich zwei traditionsreiche Marken – beide ‚Made in Hamburg‘ – zusammengetan, die die Inspiration und Inszenierung von Räumen verbindet“, sagte sie auf Abendblatt-Anfrage. Sie freue sich, Steinway & Sons für die kommenden Monate in der Hamburger Innenstadt erlebbar machen zu können.

Für alle, denen das Angebot im Alsterhaus nicht reicht: Kaufinteressenten werden bei Bedarf auch direkt zur Hamburger Niederlassung in Bahrenfeld geshuttelt.