Hamburg. Vorstandschef muss Hamburger Kupferkonzern am 30. September vorzeitig verlassen. Ruhestand? Auszeit? Er hat ganz andere Pläne.

Roland Harings‘ Tage an der Spitze des Hamburger Kupferkonzerns Aurubis sind gezählt. Ende September wird er das Unternehmen, das er dann gut fünf Jahre geführt haben wird, vorzeitig verlassen. Jetzt hat der 60 Jahre alte Topmanager erstmals durchblicken lassen, was für ihn danach kommt. „Ich werde nicht in den Ruhestand gehen, das ist sicher“, sagte Harings dem Abendblatt.

Noch-Aurubis-Chef Roland Harings spricht erstmals über seine Zukunftspläne

Stattdessen arbeitet der Noch-Aurubis-Chef an der Fortsetzung seiner Karriere. „Ich bin in intensiven Gesprächen über verschiedene neue Aufgaben“, so Harings. Was genau er künftig beruflich tun werde, sei noch nicht entschieden. Offenbar hat er Aussichten auf Posten, die sich nicht wesentlich von dem beim Hamburger MDAX-Konzern unterscheiden.

Er werde „operativ“ und „industrienah“ tätig sein, sagte er. Den Kupferkonzern muss Harings verlassen, weil der Aufsichtsrat nach Todesfällen, Kriminalfällen und dadurch hohen Gewinneinbußen seinen Vertrag und die zweier weiterer Vorstandsmitglieder Anfang dieses Jahres vorzeitig auflöste.

Neuer Job in Hamburg? Harings bleibt jedenfalls in der Stadt

Harings, der sowohl die deutsche wie die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, war vor fünf Jahren mit seiner Familie nach Hamburg gekommen, lebt mit ihr in einer Eigentumswohnung an der Alster. Das soll so bleiben. „Wir haben uns gut eingelebt, fühlen uns wohl, die Kinder gehen hier zur Schule.“ Ob seine künftige berufliche Tätigkeit ebenfalls in Hamburg angesiedelt sein wird, wollte Harings noch nicht preisgeben. Wichtig ist das auch, weil er im Frühjahr ins Plenum der Handelskammer gewählt wurde. Das Mandat kann er nur behalten, wenn er in der Hansestadt tätig ist.

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Den vorzeitigen Abschied bei Aurubis, knapp drei Jahre vor dem Ende des bis Mitte 2027 laufenden Arbeitsvertrages, versüßt ihm sein Noch-Arbeitgeber mit einer Abfindung in Höhe von mehr als vier Millionen Euro. Eine längere Auszeit plant Harings gleichwohl nicht. Er sagte: „Der Feiertag am 3. Oktober ist ein Donnerstag. Dann mache ich ein langes Wochenende. Mehr ist nicht vorgesehen.“