Hamburg. Hamburger Kupferkonzern meldet hohen Gewinn im ersten Halbjahr – und kommt bei Neuaufstellung seines Top-Managements voran.
Gewinneinbußen im dreistelligen Millionenbereich durch kriminelle Machenschaften im Hamburger Werk und in deren Folge der Rauswurf von drei der vier Vorstandsmitglieder stürzten den Kupferkonzern Aurubis um den Jahreswechsel in gewaltige Turbulenzen. Doch das Tagesgeschäft des Metallunternehmens bleibt davon völlig unberührt. Wirtschaftlich läuft es für das Unternehmen so gut wie zuvor, finanziell geht es Aurubis gold.
Aurubis: 243 Millionen Euro Gewinn – Kupferhütte geht es gold
Das belegen die Halbjahreszahlen, die Aurubis am Mittwoch veröffentlichte. Der Konzern selbst berichtet über ein „anhaltend starkes Ergebnis“ und eine „starke operative Performance“ in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023/24. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) liege mit 243 Millionen Euro leicht über dem im Vorjahreszeitraum (239 Millionen Euro), so Aurubis.
„Das starke operative Ergebnis ist das Resultat unseres einzigartigen Geschäftsmodells, einer zuverlässigen operativen Performance und einer Nachfrage nach unseren Metallen und Produkten auf hohem Niveau“, erklärte der Noch-Vorstandsvorsitzende Roland Harings.
Aurubis investiert 750 Millionen in Hamburger Werk
Der Konzern habe seit Oktober seine Investitionen auf knapp 320 Millionen Euro verdoppelt. In den kommenden Monaten soll die erste Produktionsstufe im neuen Recyclingwerk in Richmond (USA) den Betrieb aufnehmen, hieß es. Allein am Standort Hamburg will Aurubis in diesem und den beiden kommenden Jahren insgesamt etwa 750 Millionen Euro investieren – und kann das voraussichtlich zu großen Teilen selbst finanzieren.
Nach dem starken ersten Halbjahr bestätigte der Konzern seine Gewinnprognose: Bis zum 30. September erwartet er einen operativen Gewinn vor Steuern in Höhe von 380 bis 480 Millionen Euro.
Aurubis: Nur eine Vorständin übersteht Skandal
Der 30. September ist zugleich der Termin, an dem Vorstandschef Harings das Unternehmen spätestens verlassen wird. Wer ihm nachfolgen wird, ist einstweilen noch nicht bekannt.
Doch bei der Neuaufstellung des Top-Managements, in dem allein Recycling-Vorständin Inge Hofkens den Skandal um verschwundenes Edelmetall im Wert von 170 Millionen Euro unbeschadet überstand, ist Aurubis zuletzt ein Stück weitergekommen.
Der Aufsichtsrat hat einen neuen Finanzvorstand gefunden: Der bislang in der Mercedes-Benz-Gruppe für Investor Relations zuständige Steffen Alexander Hoffmann (54) werde ab 1. Oktober das Finanzressort übernehmen, gab Aurubis bekannt. Hoffmann bekommt einen Drei-Jahres-Vertrag. Er folgt auf Rainer Verhoeven (56), der wegen des Millionenklaus im Hamburger Werk Ende Juni gehen muss.
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Außer einen neuen CEO sucht der Aufsichtsrat um den früheren Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt zudem noch einen Technik-Vorstand. Heiko Arnold ist bereits seit Ende Februar weg, derzeit wird das Ressort kommissarisch vom vorherigen Aufsichtsrat Markus Kramer geführt.