Hamburg. Zu wenige Passagiere: Europäische Großstädte werden vorübergehend aus dem Flugplan genommen. Welche Fluggesellschaften wohin pausieren.
Seit Mitte Mai 2023 fliegt Air Serbia den Flughafen Hamburg wieder an. Wegen der Corona-Krise hatte die größte serbische Fluglinie zuvor drei Jahre lang pausiert. Dreimal die Woche sollte es mit einem Airbus A319 von Belgrad nach Fuhlsbüttel und retour gehen, hieß es damals.
Bald wird diese Verbindung jedoch vorübergehend eingestellt werden. Auf der Webseite der Fluggesellschaft sind für den 26. und 29. Januar noch Flüge von Hamburg in die serbische Hauptstadt buchbar. Anschließend heißt es aber für jeden Tag „Keine Flüge“ – und zwar bis zum 4. März.
Die Flüge seien vorübergehend ausgesetzt, sagte eine Air-Serbia-Sprecherin auf Anfrage und nannte dafür kommerzielle Gründe. Zudem wolle man das Netzwerk optimieren. Ihren Angaben nach pausieren die Flüge sogar bis Ende März – obwohl sie auf der Webseite als buchbar angezeigt werden.
Flughafen Hamburg: Airlines streichen Flüge zu zwei Zielen
Auch eine zweite Fluggesellschaft setzt temporär Flüge nach Hamburg aus. Volotea war erst am 10. Oktober mit drei Zielen in Fuhlsbüttel gestartet. Bereits Ende November bestätigte die spanische Billigfluggesellschaft Recherchen unserer Redaktion, dass ihre neue Verbindung nach Florenz von Januar bis Ende März pausieren wird. Die Strecke nach Bordeaux wird sogar erst Mitte April wieder gestartet.
Grundsätzlich sehe die Nachfrage auf den Hamburg-Strecken „vielversprechend“ aus, sagte eine Volotea-Sprecherin damals. Man arbeite noch an der Feinjustierung. Offenbar reichte die Nachfrage aber nicht aus, um die Maschinen in der kalten Jahreszeit zu füllen. Sonst wären die Strecken kaum gestrichen worden. Die Spanier, die eine Vertriebspartnerschaft mit Eurowings eingingen, sind erst seit 2023 in der Bundesrepublik aktiv, machen ihre erste Wintersaison hierzulande – und cancelten auch andere deutsche Städte aus dem Flugplan.
Volotea streicht vorübergehend die Strecke Hamburg–Lyon
Die Volotea-Strecke Hamburg–Lyon sollte allerdings bis September durchgehend zweimal wöchentlich betrieben werden, hieß es damals. Doch auf der Homepage der Airline sind derzeit nur Tickets ab dem 13. April und bis zum 2. Juli sowie vom 3. September bis zum 2. November buchbar. Volotea setzt also auch das dritte von Hamburg geplante Ziel für mehrere Wochen aus.
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Der Flughafen Hamburg bestätigte auf Anfrage das vorübergehende Aus für beide Verbindungen. „Grund für die Pause im Flugplan ist, dass der Februar einer der verkehrsschwächsten Monate ist“, sagte Airport-Sprecherin Katja Bromm und ergänzte: „Abzüglich dieser beiden Airlines sind uns keine weiteren Pausen anderer Strecken oder Fluggesellschaften bekannt.“
Air Serbia will laut der Sprecherin mit Beginn der Sommersaison Ende März zwei wöchentliche Verbindungen – jeweils montags und freitags – wieder aufnehmen. Auf der Airline-Homepage sind die Flüge ab dann für den Rest des Jahres 2024 buchbar.
Was Tickets bei Air Serbia und Volotea kosten
Die günstigsten Tickets für die Wiederaufnahme der Strecke am 1. April werden für 57,32 Euro angezeigt. In dem Tarif Economy Light ist nur ein Handgepäckstück enthalten. Wer einen bis zu 23 Kilogramm schweren Koffer aufgeben will, muss im Economy-Standard-Tarif 87,32 Euro bezahlen.
Volotea wirbt mit einem Preis von 29 Euro pro Person und Strecke. In dem Tarif ist nur ein kleines Handgepäckstück inklusive. Die spanische Billigfluglinie arbeitet zudem mit Clubmitgliedschaften, sodass die Preise für die Strecke stark unterschiedlich sein können.