Hamburg. Fluglinie für Stars und Reiche firmiert nun unter anderem Titel. Was dahintersteckt, wie die Lage in der Hamburger Zentrale ist.

Ob die Schauspieler Leonardo DiCaprio und George Clooney, das Topmodel Naomi Campbell, Sänger Justin Bieber oder der Dalai Lama und der britische Ex-Premier Tony Blair: Viele Reiche und Stars waren an Bord der Privatjets von Air Hamburg. Die Charterairline mit Sitz in Bahrenfeld hatte sich einen Namen in der Promi-Welt gemacht – doch dieser wird nun verschwinden.

Es war eine überraschende Ankündigung im Februar 2022: Die Vista Global Holding mit Sitz in Dubai übernahm die 2006 von den Hamburgern Floris Helmers und Alexander Lipsky gegründete Fluglinie, den gemessen an der Fluganzahl größten Anbieter von Privatflügen in Europa. Damals hieß es, der Name solle beibehalten werden. Doch nun hat sich das geändert. Seit dem 1. November erfolgt schrittweise der vollständige Übergang zur Marke VistaJet.

Air Hamburg – nach Übernahme der privaten Charterfluglinie ist Name Geschichte

„Unser Ziel ist es, Stabilität zu bieten und einen optimalen Betrieb und Kabinenerlebnis für unseren weltweiten Kundenstamm zu gewährleisten“, sagte Vistas Chief Commercial Officer Ian Moore unserer Redaktion. Daher führe man das einheitliche Branding ein und optimiere die Prozesse durch die Konsolidierung aller Flugzeuge in einem System. Zudem wolle man, dass sich die Hamburger Mitarbeiter voll bei Vista mit weltweit 4000 Mitarbeitern integriert fühlen.

Die Fragen, ob die einstige Air-Hamburg-Zentrale in Bahrenfeld Aufgaben abgeben muss und eventuell Stellen gestrichen werden, wurde von Vista nicht direkt beantworten. „Der Standort Hamburg ist entscheidend für den zukünftigen Betrieb und die Wachstumspläne von Vista“, sagte Nick van der Meer, der Chief Operating Officer: „Wir freuen uns sehr, dass der Großteil des Teams auch nach mehr als 18 Monaten seit der Übernahme bei uns geblieben ist.“

Air-Hamburg-Gründer Floris Helmers hat das Unternehmen verlassen

Allerdings hat mit Helmers einer der Gründer schon vor einigen Monaten das Unternehmen verlassen. Gründe dafür wurden auf Nachfrage nicht genannt. Eigentlich sollte er zusammen mit Lipsky und Jost Hofmann nach der Übernahme als Geschäftsführer-Trio unbefristet weiterarbeiten. Lipsky schied ebenfalls aus der Leitung aus, sei aber nach wie als Pilot bei VistaJet aktiv, hieß es. Ansonsten sei das operative Kernteam unverändert geblieben.

Nick van der Meer ist als Chief Operating Officer bei Vista für das Tagesgeschäft zuständig.
Nick van der Meer ist als Chief Operating Officer bei Vista für das Tagesgeschäft zuständig. © GEORGE BAXTER / VistaJet | GEORGE BAXTER

Dem Vernehmen nach soll die Fluktuation aber deutlich höher sein als in früheren Zeiten. Das kann auch mit der starken Nachfrage nach Piloten und Flugbegleitern zusammenhängen. Konkrete Nachfragen dazu wurden vom Unternehmen nicht beantwortet. Im Zusammenhang mit dem Ausscheiden Helmers sagte van der Meer: „Leider haben sich einige Mitarbeiter entschieden, nicht Teil eines größeren Unternehmens sein zu wollen, und natürlich respektieren wir die getroffenen Entscheidungen von ganzem Herzen.“

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Man beschäftige in Deutschland 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der VistaJet GmbH und den Vista Aircraft Maintenance Hubs in Baden-Baden und München, an denen die Flugzeuge gewartet und repariert werden.