Hamburg. Jahrelang war Emirates der einzige Anbieter für lange Flugreisen. Nun kommt ein Konkurrent hinzu. Wohin es ab wann geht, was es kostet.
Das Langstreckenangebot am Flughafen Hamburg war in den vergangenen Jahren so dünn wie möglich besetzt. Einzig Emirates bietet – abgesehen von der Corona-Pause – seit Jahren eine Route nach Dubai an. Nun will ein zweiter Anbieter hinzukommen und in dieselbe Region fliegen. Qatar Airways kündigte an, ab Juli 2024 Hamburg täglich mit Doha zu verbinden.
Voraussichtlich mit einer Boeing 787-8 werde man Fuhlsbüttel mit Doha verbinden. Von Hamburg nach Doha gehe es mit dem Dreamliner montags, mittwochs, freitags und sonntags um 15.40 Uhr los. Die Ankunft ist nach sechs Stunden Flugzeit für 22.40 Uhr Ortszeit vorgesehen. Dienstags, donnerstags und sonnabends starten die Qatar-Airways-Maschinen um 9.20 Uhr in Fuhlsbüttel und sollen um 16.20 Uhr in Doha landen.
Flughafen Hamburg bekommt eine zweite Langstreckenverbindung
Für den Erstflug am 1. Juli 2024 weist die Homepage von Qatar Airways 431 Euro für die einfache Strecke im Economy-Tarif aus. Darin enthalten sind sieben Kilogramm Bordgepäck und ein aufzugebendes Gepäckstück mit 25 Kilogramm. Zudem gibt es noch zwei weitere Economy-Tarife, mit denen die Passagiere mehr Flexibilität und Gepäckgewicht erhalten.
Der Rückflug eine Woche später war bei der Stichprobe für 411 Euro zu haben. Von Doha nach Hamburg sollen die Abflüge montags, mittwochs, freitags und sonnabends um 8.35 Uhr starten, mit Ankunft in Fuhlsbüttel um 14.10 Uhr. Dienstags, donnerstags und sonnabends starten die Dreamliner in der katarischen Hauptstadt planmäßig um 2.15 Uhr und landen um 7.50 Uhr in Hamburg. Die Flugzeit in diese Richtung beträgt rund 6,5 Stunden.
„Wir freuen uns darauf, unseren Passagieren neue Erlebnisse zu bieten und sie zu ihren Lieblingszielen zu bringen“, sagte Qatar-Airways-Chef Engr. Badr Mohammed Al-Meer. Von Hamburg aus via Doha sollen die Kernmärkte in Südafrika, Thailand und den Philippinen bedient werden, hieß es.
Hamburgs Flughafen-Chef spricht von „besonderer Ankündigung“
Hamburgs Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler nannte die Streckenaufnahme eine „besondere Ankündigung“. Unter anderem aus der Wirtschaft hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik gegeben, dass Hamburg als zweitgrößte Stadt Deutschlands auf der Langstrecke keine weitere Route außer Dubai anzubieten habe. United Airlines hatte im Oktober 2018 den Direktflug nach New York-Newark eingestellt, weil er den finanziellen Erwartungen nicht (mehr) entsprochen haben soll.
Für die Zukunft erhofften sich der Schweizer aber wieder bessere Perspektiven. Airbus will Mitte 2024 erstmals den A321XLR ausliefern. Ein im Vergleich zu den Großraumfliegern kleineres Flugzeug, das dank eines fest eingebauten Tanks im Frachtraum auf der Langstrecke eingesetzt werden kann – und schneller zu füllen ist.
Flughafen-Chef sieht Bedeutung Hamburgs als Reise- und Wirtschaftsstandort gestärkt
„Ich gehe davon aus, dass es in zwei, drei Jahren eine Langstrecke von Hamburg Richtung USA oder China gibt. Von den Passagierzahlen her dürfte die attraktivste Strecke Hamburg–New York sein“, hatte Eggenschwiler vor Kurzem unserer Redaktion gesagt. Nun kommt ein weiteres Ziel am Persischen Golf dem zuvor und im nächsten Sommer hinzu.
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„Mit Qatar Airways startet eine der größten globalen Fluggesellschaften bei uns im Norden, was die Bedeutung von Hamburg als Reise- und Wirtschaftsdestination verdeutlicht. Ich freue mich über die neue Verbindung und wünsche Qatar Airways einen guten Start in Hamburg“, sagte Eggenschwiler, der offiziell zum Jahresende das Amt an Christian Kunsch übergibt.
Für Qatar Airways ist Doha das Drehkreuz für gut 170 Ziele weltweit
„Qatar Airways wird den Hamburger Flughafen mit einem der wichtigsten internationalen Drehkreuze verbinden“, sagte Kunsch. Über das Drehkreuz in Doha fliege die Airline mehr als 170 Ziele weltweit an, darunter beliebte Fernziele wie die Malediven, Bangkok und Kapstadt sowie Regionen wie Goa in Indien, Kilimandscharo in Tansania oder Chengdu in China.
Somit gebe es zum einen für die Norddeutschen eine bessere Verbindung zu vielen Fernzielen, so Kunsch: „Gleichzeitig wird Hamburg noch besser für Menschen aus aller Welt erreichbar.“