Hamburg. Condor-Schwester nennt hohen Wert und spricht von verbesserten Strukturen. Interimschef Schefe soll Marabu langfristig steuern.
Den Start als neue Fluggesellschaft hatte Marabu Airlines in diesem Frühjahr ordentlich verpatzt. Es kam zu Flugausfällen und häufig starken Verspätungen von und zum Flughafen Hamburg. Nun sieht sich die Condor-Schwester allerdings auf einem guten Weg. Bei der Pünktlichkeit liege man auf dem Niveau der Wettbewerber, sagte ein Sprecher.
Im vierten Quartal dieses Jahres hätten knapp 95 Prozent der Marabu-Flüge ihr Ziel innerhalb einer Stunde nach der geplanten Ankunftszeit erreicht, teilte Marabu mit. Allerdings ist das Zeitfenster von einer Stunde auch großzügig gewählt. Fluggastrechteportale weisen Flüge nach 15 Minuten als verspätet aus. Die Airline fasst das Zeitfenster angesichts der Komplexität der Luftfahrt mit zum Beispiel Abhängigkeiten von Flugsicherung und Wetter weiter.
Flughafen Hamburg: Marabu Airlines – so pünktlich ist die Fluglinie nun
Herausgerechnet aus den Pünktlichkeitswerten wurden Fälle höherer Gewalt – und da gab es an beiden Schwerpunktflughäfen Zwischenfälle: In Fuhlsbüttel war es die Geiselnahme Anfang November und in München der heftige Wintereinbruch Anfang Dezember. Beide Airports wurden in der Folge zeitweise geschlossen.
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„Zur deutlich verbesserten Performance“ beigetragen habe auch der Aufbau weiterer In-Haus-Strukturen bei Marabu. Anfangs griff die estnische Fluggesellschaft bei vielen Funktionen auf externe Partner zurück und kooperierte mit der staatlichen Airline Nordica. Diese Partnerschaft ist beendet. Marabu ist auf mehr als 140 Mitarbeiter am Boden und in der Luft angewachsen. Vier eigene Airbus-Flugzeuge vom Typ A320neo betreibe man inzwischen selbst.
Marabu-Interimschef Schefe erhält langfristigen Vertrag
Im August gab es zudem einen Chefwechsel. Axel Schefe kam von Condor zunächst als Interims-CEO und erhielt nun einen langfristigen Vertrag. „Nach einem herausfordernden Start haben wir den Flugbetrieb nachhaltig stabilisiert und inzwischen mehr als eine halbe Million zufriedene Fluggäste sicher und entspannt an ihr Ferienziel gebracht“, sagte der 45-Jährige und dankte seinem Team.