Hamburg. Hafenbehörde plant neue Zentrale. Warum die Idee für einen eigenen Neubau aufgegeben wurde und wann der Einzugstermin ist.

Große Überraschung im Hafen: Die Hafenbehörde Hamburg Port Authority hat ihre Pläne zum Neubau einer Zentrale am Lohsepark aufgegeben. Stattdessen hat die HPA das ehemalige Unilever-Haus am Strandkai gekauft. Verkäufer ist der Immobilienfonds DWS, dem das Haus bisher gehörte.

Das markante ehemalige Unilever-Haus direkt am Wasser wird aktuell noch vom soziale Netzwerk Xing genutzt, das dort erst im Jahr 2020 eingezogen war. Doch das Unternehmen benötigt das rund 24.000-Quadratmeter-Gebäude nicht mehr und will wieder ausziehen. Seit Corona sind viele Xing-Mitarbeiter im Homeoffice. Das Unternehmen plant, zum Jahreswechsel 2025/26 in die Hamburger Innenstadt zu ziehen.

Hafenbehörde HPA kauft früheres Unileverhaus in der HafenCity

Der Kaufpreis für die HPA beträgt 157 Millionen Euro, wie der Senat in einer Pressemitteilung erklärte. 90 Millionen Euro hatte der Neubau noch 2009 gekostet, als Unilever dort einzog. Das Haus ist bekannt für seine markante Fassade und sein passagenartiges Erdgeschoss mit Durchblick auf Elbe und Hafen. Beim Bau setzte es Maßstäbe im Klimaschutz.

Obgleich der Kaufpreis relativ hoch ist, hat die HPA noch Geld gespart. Denn eigentlich war für die Zentrale der Hafenverwaltung ein Neubau am Lohsepark für mehr als 200 Millionen Euro geplant gewesen. Doch dort kam es immer wieder zu Verzögerungen. Zum einen gab es Planungsprobleme bei der Sicherheit, weil das Gebäude auch von anderen Mietern genutzt werden sollte. Um ihre kritische Infrastruktur vor Cyberangriffen und anderen Systemausfällen zu schützen, müssen die Arbeitsräume der HPA aber von denen anderer Mieter streng getrennt werden. Es bedarf also eigener Zugänge, getrennter Kabelschächte, eigener Netzwerke und einer eigenen Notstromversorgung.

HPA will in der HafenCity 1100 Mitarbeiter zusammenziehen

Zudem gab es lange Unklarheit, wie die Nutzung in unmittelbarer Nachbarschaft aussieht. So musste die Planung anderer Behörden abgewartet werden, die dort einen Neubau für die Campusschule errichten wollen.. Auch dieses Problem ist nun gelöst. So heißt es in der Senatsmitteilung weiter: „An den über den Bebauungsplan festgeschriebenen Entwicklungszielen für die Baufelder 74 bis 76 östlich des Lohesparks wird festgehalten. Das zwischenzeitlich für die HPA vorgesehene Baufeld 76 geht voraussichtlich 2027 gemeinsam mit den nördlich angrenzenden Baufeldern 74 und 75 in die abschließende Entwicklung und wird damit an dem Zeitplan für die Fertigstellung der Campus-Schule HafenCity ausgerichtet.“

Derzeit hat die Verwaltung des Hamburger Hafens ihre Büromitarbeiter auf vier Standorte in der Speicherstadt verteilt, die dem Terminalbetreiber HHLA gehören. Aber der Mietvertrag mit der HHLA läuft 2026 aus. Eine Verlängerung kommt für die HPA nicht infrage. Durch die Zusammenführung von etwa 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an einem Standort wird die HPA nun die Flächennutzung optimieren und Synergien nutzen. Die Hafenbehörde wird nicht das gesamte neue Gebäude selbst nutzen, sondern einen Teil vermieten.

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„Das bestehende Gebäude ist günstiger als ein Neubau. Außerdem werden wir das Gebäude nach einer kurzen Umbauphase direkt im Anschluss an unsere auslaufenden Mietverträge nutzen können, ohne Risiken durch Verzögerungen im Bauablauf einzugehen. Dies bietet uns zusätzlich Planungssicherheit“, sagte Friedrich Stuhrmann, Geschäftsführer bei der HPA. „Auch unser geplantes Raumnutzungskonzept werden wir hier umsetzen können. Das bedeutet ein Arbeitsumfeld, welches Begegnung und Austausch fördert und gleichzeitig viele Möglichkeiten für konzentrierte Arbeit bietet.“