Hamburg. Im Winter sollen ab Hamburg nur noch vier Ziele angesteuert werden – um den Flugbetrieb zu stabilisieren. Das sollen Tickets kosten.

Der Start für die junge Fluggesellschaft verlief chaotisch. Immer wieder kämpfte Marabu mit dem Fehlen von Crews und Flugzeugen, Flugausfällen und manchmal sogar tagelangen Verspätungen. Im kommenden Winterflugplan soll sich das nun ändern – indem das Angebot massiv reduziert wird.

Die Condor-Schwester will in der kalten Jahreszeit nur noch vier Ziele vom Flughafen Hamburg aus ansteuern. Ab dem 29. Oktober gehe es sechsmal wöchentlich (täglich außer dienstags) nach Teneriffa, teilte Marabu mit. Fuerteventura solle fünfmal wöchentlich angesteuert werden – täglich außer mittwochs und sonntags. Gran Canaria steht am Mittwoch und Sonntag im Flugplan, Lanzarote dienstags.

Flughafen Hamburg: Airline Marabu fliegt deutlich weniger Ziele im Winter an

Bei den Buchungen arbeitet die estnische Fluggesellschaft mit Condor zusammen. Bei einem Test unserer Redaktion wurden die geplanten Verbindungen im kommenden Winter aber noch nicht angezeigt. „Die Flüge werden im Laufe der Woche buchbar sein“, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag auf Nachfrage. Flüge seien ab 59,99 Euro pro Person und Strecke buchbar.

Vom Helmut-Schmidt-Flughafen aus wollte Marabu in diesem Sommer ursprünglich 14 Ziele ansteuern, vor allem im Mittelmeerraum. Nach massiven Problemen seit dem Start am 5. Mai wurden Mitte Juni mit Rom und Tallin zwei Destinationen gestrichen. In den ersten rund eineinhalb Monaten wurden rund 344 Flüge von und nach Hamburg durchgeführt, hieß es im Juni. Knapp zehn Prozent seien stark verspätet gewesen – also mehr als drei Stunden. Acht Flüge wurden gestrichen.

Marabu-Chef: „Haben uns als feste Größe etabliert“

„Nach knapp einem halben Jahr hat sich Marabu als neue, feste Größe im europäischen Ferienflugmarkt etabliert“, sagte nun Axel Schefe. Er ist der Interimschef von Marabu und löste Anfang August Paul Schwaiger auf dem Posten des CEOs ab.

Die intensive Arbeit der gegründeten Taskforce habe sich ausgezahlt. Dabei half auch der deutsche Ferienflieger Condor mit. Beide Unternehmen haben mit dem britischen Finanzinvestor Attestor denselben (Haupt-)Gesellschafter. Das Hinzuziehen weiterer Wet-Lease-Partner, der Aufbau einer größeren Reserve von Maschinen und das Entzerren des Flugplans hat offenbar geholfen, die größten Probleme zu lindern.

Marabu will die Pünktlichkeit deutlich gesteigert haben

„Die Pünktlichkeit hat sich zuletzt deutlich verbessert, die Kundenzufriedenheit nimmt spürbar zu“, sagte Schefe. Die On-Time-Performance (Flüge mit weniger als 15 Minuten Verspätung) habe in den vergangenen Wochen auf Wettbewerbsniveau gesteigert werden können. Mehr als 90 Prozent der Flüge erreichten ihr Ziel mit weniger als einer Stunde Verspätung, hieß es.

Im Winterflugplan wolle man an diese Erfolge anknüpfen, so Schefe: „Wir konzentrieren uns deshalb bewusst auf wenige Ziele, um die Komplexität zu verringern und mit mehr Reserven die operative Stabilität von Marabu weiterzuverbessern.“

Statt zwei werden künftig vier deutsche Flughäfen bedient

Allerdings weitet Marabu die Zahl der Abflughäfen in Deutschland aus. Bisher flog die Airline nur ab Hamburg und München. Im Winter sollen Stuttgart und Nürnberg hinzukommen. Von allen Airports werden (fast nur) die Kanarischen Inseln angeflogen.

Ab Stuttgart und Nürnberg kommt mit Hurghada noch ein weiteres Ziel hinzu – der ägyptische Badeort wurde im Sommer von Marabu ab Hamburg angeflogen. Im Winter dürfte Condor diese Flüge wieder übernehmen, wie Buchungsanfragen auf der Homepage zeigen.

Das Netz der Partnerairlines werde um European Air Charter erweitert. Die private, bulgarische Fluglinie sei „bereits für andere renommierte Fluggesellschaften zuverlässig im Einsatz“, hieß es. Insgesamt sollen im Winter sieben Flugzeuge der A320-Familie von Airbus für Marabu in der Luft unterwegs sein.