Vermutlich sind die Autos mit Brandbeschleuniger angezündet worden. Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um eine politisch motivierte Aktion handelt. Der Staatsschutz nahm sofort die Ermittlungen auf.
Hamburg. Eine Brandserie hat am frühen Donnerstagmorgen in Hamburg Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten. Im Minutentakt waren zwischen 3 Uhr und 3.10 Uhr über das Stadtgebiet verteilt an sechs verschiedenen Orten insgesamt neun Autos in Flammen aufgegangen. Bei den durch Unbekannte verübten Brandanschlägen ist ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro entstanden. Bis auf einen Fall hätten die Täter immer hochwertige Fahrzeuge angezündet. Darunter auch einen Wagen der Werbeagentur Jung von Matt. An der Straße Durchschnitt (Rotherbaum) stand ein Mercedes des Unternehmens in Flammen. Bereits 2005 hatten Unbekannte einen Anschlag auf das Auto des Werbers Holger Jung vor dessen Villa in Harvestehude verübt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Bränden um politisch motivierte Straftaten handelt. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes nahm die Ermittlungen auf.
An einem Tatort im Stadtteil Othmarschen hat das Feuer von einem Fahrzeug auf ein nebenstehendes Haus übergegriffen, in dem zu diesem Zeitpunkt zwei Erwachsene und zwei Kinder schliefen. Laut Polizei zerplatzen die Fensterscheiben bis hoch zum ersten Stock, verletzt wurde aber niemand.
Ob es sich bei den Brandstiftungen möglicherweise um die Taten von sogenannten Autonomen im Vorfeld des Hamburger Schanzenfestes handelt, das am kommenden Sonnabend startet, ließ die Polizei offen. Es werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es. Bei dem Straßenfest war es im vergangenen Jahr zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen linksgerichteten Randalierern und Polizisten gekommen. (ddp/ur)