In Berlin wird die Polizei seit Monaten von der linken Szene vorgeführt. Nacht für Nacht wurden Fahrzeuge der Luxusklasse angesteckt, die Sicherheitsbehörden konnten lediglich mit wenigen Festnahmen aufwarten.
Nach der Verhaftung einer mutmaßlichen Täterin hatte gar eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei kürzlich das Gebäude des Landeskriminalamts am Platz der Luftbrücke in Tempelhof sichern müssen, weil mit Racheakten der linken Szene gerechnet werden musste.
Seit Jahresbeginn sind 169 Autos in der Hauptstadt in Flammen aufgegangen. Mit einem Brandanschlag auf zehn Lieferwagen des Großküchenunternehmens "Bärenmenü" in Lichtenberg hatte die Brandanschlagsserie ihren traurigen Höhepunkt erreicht. Diese Firma beliefert unter anderem Kindertagesstätten und Schulen mit Mittagessen. Ermittler hatten diese Attacke als letzten Beleg dafür gewertet, dass es nicht mehr um politische Interessen gehen könne, sondern um schlichte Zerstörungswut. "Früher hatte die linke Szene stets darauf geachtet, den Staat mit all seinen Vertretern zu treffen, aber niemals Unbeteiligte. Das hat sich geändert", so ein Beamter des Landeskriminalamts. "Wir gehen davon aus, dass die Szene mittlerweile längst mutiert ist und zahlreiche unpolitische Trittbrettfahrer am Werk sind."
Die Berliner CDU hatte immer die Gründung einer Sonderkommission gefordert. Berlins Polizeiführung hatte dem widersprochen und angegeben, alles zu unternehmen, was möglich und sinnvoll sei. Polizisten sind sich einig, dass Festnahmen von Brandstiftern dieser Art auch künftig nur zufällig erfolgen würden.