Im Prozess um das völlig abgemagert gestorbene Baby Lara Mia ist am Donnerstag der Notruf der angeklagten Mutter angehört worden.
Hamburg. Im Prozess um das völlig abgemagert gestorbene Baby Lara Mia ist am Donnerstag der Notruf der angeklagten Mutter vor dem Hamburger Landgericht angehört worden. „Meine Tochter atmet nicht mehr“, ruft die 21-Jährige auf der Tonbandaufnahme. Panisch verzerrt klingt ihre Stimme, sekundenlang ist nur das aufgebrachte Atmen der Angeklagten zu hören. „Sie kriegt keine Luft mehr oder so, ich weiß es nicht“, schildert sie dem Polizisten am anderen Ende der Leitung weiter. „Bleiben Sie am Telefon“, entgegnet der. „Ich erkläre Ihnen jetzt, wie Sie das Baby wiederbeleben. Machen Sie das jetzt!“
Im Hintergrund hört man den ehemaligen Lebensgefährten der Angeklagten noch um das Leben des kleinen Mädchens kämpfen. „Können Sie die Atmung fühlen oder hören?“, fragt der Polizist am Telefon. Die Antwort: „Nein.“
Lara Mia starb im März 2009 im Alter von neun Monaten. Bei ihrem Tod wog das Mädchen nur noch 4,8 Kilogramm, das Doppelte wäre normal gewesen. Seit September diesen Jahres muss sich die 21 Jahre alte Mutter des Kindes unter anderem wegen versuchten Totschlags durch Unterlassen und Misshandlung von Schutzbefohlenen vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Während die Aufnahme des Notrufs am Donnerstag abgespielt wurde, hielt sie sich die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus. Der Prozess soll am 10. Oktober fortgesetzt werden. (dpa)