Hamburg. Schnell, effizient und individuell gestaltbar: Erstes Hamburger Hochschulhaus entsteht in Horn – auch um Bauverzögerungen zu vermeiden.
- Norddeutsche Akademie für Finanzen und Steuerrecht Hamburg bekommt bis 2028 ein neues Zuhause
- Gebäude soll in Holz-Hybridbauweise errichtet, und zum Muster für den Hochschulbau in Hamburg werden
- Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel: „Das ist die Devise für die Hamburger Hochschulhäuser.“
Die Fläche ist rund 6400 Quadratmeter groß, die Montage des neuen Gebäudes soll dank eines Baukastensystems schnell vorangehen, und die Baukosten belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro. Die Norddeutsche Akademie für Finanzen und Steuerrecht (NoA) bekommt an der Rennbahnstraße in Hamburg-Horn ein neues Zuhause.
Doch der Neubau ist nicht nur ein Ort für Ausbildung und Fortbildung, sondern ein „Pilotprojekt für nachhaltiges, kreislaufgerechtes Bauen“. Er könnte zum Muster für weitere Hamburger Hochschulbauten werden. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) stellte am Freitag, 6. Dezember, mit der Akademieleitung und dem Bauherrn Schulbau Hamburg (SBH) die Pläne für den Neubau vor.
Neubau Hamburger Hochschulhaus: Zum ersten Mal kommt modulare Holzbauweise zum Einsatz
Das erste sogenannte Hamburger Hochschulhaus wird überwiegend in einer Holz-Hybridbauweise errichtet. Dieses Konzept ist eine Weiterentwicklung des bereits bewährten „Hamburger Klassenhauses“, wie die Finanzbehörde mitteilte. Ziel ist es, durch modulare und flexible Bauweise nicht nur schneller zu bauen, sondern auch umweltfreundlicher. Dank serieller Vorfertigung der Bauteile soll die Bauzeit von Herbst 2026 bis Herbst 2028 eingehalten werden. Zuletzt hatten ausufernde Kosten und Bauzeitverzögerungen bei Hochschul-Bauten für Ärger gesorgt.
„Schnell, effizient und individuell gestaltbar. Das ist die Devise für die Hamburger Hochschulhäuser.“
Aktuell hat die NoA ihren Sitz in einem denkmalgeschützten Mietobjekt am Hammer Steindamm 129. Doch dieses ist laut Finanzbehörde „stark sanierungsbedürftig“, auch werde es „den veränderten Anforderungen an Lern- und Arbeitswelten nicht mehr gerecht“. Der Neubau entsteht auf einem Gelände an der Rennbahnstraße, das aktuell von der Hamburger Hochbahn als Lagerfläche für den Bau der U4 genutzt wird.
Das Münchner Büro Dietrich Untertrifaller Architekten und die Hamburger Bildungsbauunternehmen entwickelten ein modulares Gebäudesystem in Holzbauweise, das hier erstmals zum Einsatz kommt.
Neubau der Finanz-Akademie soll zu Blaupause für andere Hochschulgebäude werden
Das künftige Holzhaus wird Platz für 525 Auszubildende und dual Studierende sowie zahlreiche Dozenten bieten. Auf vier Etagen entstehen 15 Lehrsäle, fünf Seminarräume, Gruppen- und Besprechungsräume sowie eine digitale Bibliothek und ein Selbstlernzentrum, das rund um die Uhr geöffnet haben soll.
Besonderen Wert legten die künftigen Nutzer auf moderne und flexible Lernräume, die den Austausch und das Netzwerken fördern – sowie auf Verpflegungsstationen anstelle einer Mensa. Bevor die Pläne für den Neubau erstellt wurden, hatten die Nutzer Gelegenheit, ihre Wünsche und Anforderungen einzubringen.
Finanzsenator Andreas Dressel betonte, dass das Gebäude nicht nur eine innovative Lernumgebung biete, sondern als Vorbild und Blaupause für zukünftige Hochschulbauten dienen solle: „Schnell, effizient und individuell gestaltbar. Das ist die Devise für die Hamburger Hochschulhäuser.“
NoA-Neubau in Horn: Zukunftsweisend für andere Hochschulbauten in Hamburg
Die Stadt Hamburg investiert rund 40 Millionen Euro in das Projekt, das im Rahmen des Mieter-Vermieter-Modells im Schulbau realisiert wird. Bedeutet: Wenn das neue Ausbildungszentrum für die Nachwuchskräfte der Hamburger Finanzverwaltung fertiggestellt ist, zahlt die NoA eine entsprechende Miete.
Jens Kerkhoff, Geschäftsführer bei Bildungsbau Hamburg, sieht in dem Projekt einen wichtigen Meilenstein: „Der modulare Holzhybrid-Bau ist eine Weiterführung unserer Hamburger Häuser und damit kompakt, flexibel und zukunftsgerichtet geplant.“
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Der Neubau der NoA wird also nicht nur ein modernes Hochschulhaus im Hamburger Osten, sondern wohl auch ein Symbol für den Wandel in der Bauweise öffentlicher Hochschulgebäude: weg von starren Konzepten, hin zu nachhaltigen, flexiblen Lösungen.