Hamburg. Die Baukrise hat Hamburgs Uniklinikum erfasst. Das UKE-Herzzentrum spielt eine große Rolle im Masterplan UKE 2050 – und wird deutlich teurer.

Zwei Jahre Verspätung am UKE: Die Baukrise hat nun auch das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum in Eppendorf erfasst, das 2023 in Betrieb gehen sollte und nun Ende 2025 seine ersten Patienten haben soll. Eine UKE-Sprecherin bestätigte dem Abendblatt die Verzögerung bei dem Prestigeprojekt. „Das Baugeschehen ist deutschlandweit von erheblichen Personal- und Materialengpässen geprägt. Die Störungen haben sich durch die Covid19-Pandemie und den Ukraine-Krieg deutlich verschärft und zwischenzeitlich dazu geführt, dass sich auch UKE-Projekte nicht mehr in dem zuvor festgelegten Kosten- und Zeitrahmen umsetzen lassen.“

Das ist ein Dämpfer auf dem Weg zum „UKE 2050“, dem Masterplan für das Hamburger Uniklinikum, der Neubauten, Modernisierungen und natürlich die Haltestelle der geplanten U-Bahn-Linie U5 vorsieht. Herzerkrankungen sind nicht nur „Brot- und Butter-Geschäft“ für Krankenhäuser in einer alternden Gesellschaft. Am neuen UHZ will das UKE zeigen, dass es auf der Höhe der Zeit moderne Kardiologie mit Herzchirurgie in einem Zentrum verbindet.

UKE: Neues Herzzentrum kommt wegen Bauverzögerung erst 2025

Die Kapazitäten des bestehenden Herzzentrums reichen nicht mehr aus. Knapp 30.000 Patienten versorgt das UKE in diesem Bereich ambulant und stationär jedes Jahr. Das neue Haus soll auf sechs Stockwerken 388 Betten bieten, 76 davon als Intensivbetten. Bei Herz-Behandlungen und Eingriffen gibt es eine Reihe innovativer Verfahren und Technologien, die das Ersetzen von Herzklappen oder Eindämmen von Rhythmusstörungen erleichtern.

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Die UKE-Professoren Stefan Blankenberg und Hermann Reichenspurner zählen zu Koryphäen ihres Fachs. Am neuen UHZ wird auch die Behandlung von Kinderherzen integriert. Außerdem ist Reichenspurner ein ausgewiesener Fachmann für Transplantationen. Der Neubau war zuletzt mit 200 Millionen Euro taxiert worden. Dass sich diese Summe am Ende halten lässt, ist unwahrscheinlich. Aus dem UKE-Umfeld hieß es, die Kosten für den Neubau könnten um ein Drittel höher werden. Die Stadt Hamburg muss am Ende für die Summe aufkommen.