Hamburg. Gesellschaftlicher Zusammenhalt soll gestärkt werden. Mehr als 90 Projekte gibt es bereits in Hamburg. Wo und wann gesungen wird.

„Vielfalt macht uns stärker“. Unter diesem Motto startet eine hamburgweite Kampagne, die zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beitragen soll. Alle sieben Hamburger Bezirksämter nehmen zusammen mit den Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Akteuren daran teil. Es gehe dabei um ein deutliches Bekenntnis für Diversität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hamburg, heißt es vom Senat. Am 6. April startet die Kampagne mit einer musikalischen Aktion.

Die Kampagne mache auf bereits existierende Projekte aufmerksam, die Vielfalt und Diversität in den Vordergrund stellen, sagt Stefanie von Berg (Grüne), Leiterin des Bezirksamts Altona. Mehr als 90 Projekte, darunter Stadtteilfeste und Inklusionsarbeit, sowie mehr als 100 Orte der Vielfalt, zum Beispiel Bürgerhäuser und religiöse Einrichtungen, gibt es schon in Hamburg. Eine weitere Aktion kommt am 6. April hinzu: Die Kampagne „Vielfalt macht uns stärker“ startet mit einem gemeinsamen Singen, „um so zusammen laut und deutlich die Stimme für das vielfältige Leben in Hamburg zu erheben“, heißt es vom Senat.

Das Logo der Kampagne „Vielfalt macht uns stärker“.
Das Logo der Kampagne „Vielfalt macht uns stärker“. © Bezirksamt Altona | Bezirksamt Altona

Aktion zum Kampagnenstart: Singen für mehr Diversität

Die Aktion wird durch den Chorverband Hamburg unterstützt, diverse Chöre werden teilnehmen. In jedem der sieben Bezirke wird es einen Ort geben, an dem Hamburgerinnen und Hamburger zum Singen eingeladen sind. Eine spontane Teilnahme ist möglich. Unter anderem werden die Lieder „You´ll never walk alone“ und „Die Gedanken sind frei“ gesungen. Auch wer normalerweise nur unter der Dusche oder im Auto singt, sei herzlich eingeladen, sagt Stefanie von Berg. Die Aktionen beginnen in den Bezirken um 14 Uhr, in Harburg schon um 12 Uhr.

  • Altona: 14 Uhr, Parkanlage Platz der Republik (Höhe Altonaer Museum)
  • Bergedorf: 14 Uhr, KörberHaus
  • Eimsbüttel: 14 Uhr, Tibarg
  • Hamburg-Mitte: 14 Uhr Planten un Blomen (Wiese am Parksee)
  • Hamburg-Nord: 14 Uhr, Bert-Kaempfert-Platz
  • Harburg: 12 Uhr, Harburger Rathausplatz
  • Wandsbek: 14 Uhr, Wandsbeker Quarree

„Vielfalt macht uns stärker, weil sie jeden Menschen wertschätzt“, sagt Katharina Fegebank (Grüne), Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke. „Egal welche Herkunft, welches Geschlecht, welche Hautfarbe und welcher Glaube – alle gehören dazu und machen Hamburg zu der Stadt, die sie ist. Die Vielfaltskampagne der Bezirke setzt hierfür ein wichtiges Zeichen.“

Stefanie von Berg: „Vorbehalte und Ressentiments haben zugenommen“

Die Idee für diese Kampagne geht auf ein Treffen der Bezirksamtsleiter aus dem November 2022 zurück. „Wir haben einhellig festgestellt, dass sich die Stimmung in der Gesellschaft deutlich ändert“, sagt Stefanie von Berg, Leiterin des Bezirksamts Altona. Hamburg sei im bundesweiten Vergleich zwar relativ resilient, Vorbehalte und Ressentiments haben dennoch zugenommen. Das liege an den multiplen Krisen, die die Menschen teilweise bis ins Mark erschüttern. Die Ellenbogenmentalität und der Egoismus haben sich verstärkt, so der Senat. Dem soll diese Kampagne entgegenwirken.

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Es handle sich hierbei nicht um eine Demonstration gegen etwas, sondern um eine Kampagne für etwas, sagt Stefanie von Berg. Die Kampagne sei ausdrücklich nicht parteipolitisch, sagt Gleichstellungsstaatsrätin Eva Gümbel (Grüne) und werde vor allem durch die Zivilgesellschaft getragen.

Für die Kampagne gibt es kein Enddatum, denn sie ist auf Dauerhaftigkeit ausgelegt. Zu den nächsten Zielen gehöre vor allem, die Sichtbarkeit der Kampagne zu erhöhen. Dazu zählt eine wachsende Internetseite, das Verteilen des Logos an Institutionen, sowie das Nutzen von Social-Media-Plattformen.