Hamburg. Hamburger Hochbahn legt verbessertes Angebot inklusive 38,5-Stunden-Woche vor. Der Gewerkschaft reicht das noch nicht.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und der Hamburger Hochbahn gehen in eine weitere Runde. „Nach intensivem Austausch in den vergangenen zwei Runden hat die Hochbahn Ver.di heute ein drittes, erneut verbessertes Angebot vorgelegt, welches auf die Entlastung und Unterstützung über verschiedene Alters- und Berufsgruppen hinweg eingeht“, teilte Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum am Montabend mit.
Zu einem Abschluss habe sich Ver.di nicht entschließen können. Der nächste Verhandlungstermin ist demnach für den 7. März angesetzt.
HVV: Tarifverhandlungen zwischen Hochbahn und Ver.di gehen in dritte Runde
Für Kolleginnen und Kollegen mit Kindern sieht das Angebot laut Hochbahn eine Aufstockung des Elterngeldes im ersten Lebensmonat auf das Nettogehalt vor. Weiter umfasst es die Einführung von bis zu fünf zusätzlichen voll bezahlten Kinderkrankentagen. „Außerdem wird die Möglichkeit für zusätzliche Urlaubstage für den Betriebsdienst auf alle Mitarbeitenden im Prüf- und Sicherheitsdienst, in den Betriebszentralen und auch auf Handwerkerinnen und Handwerker ausgeweitet“, heißt es in der Mitteilung.
Und weiter: „Parallel dazu wird dem Wunsch nach einer Reduzierung der maximalen Dienstlängen bei sogenannten geteilten Diensten im Fahrdienst sowie einer Ruhezeit von im Regelfall elf Stunden zwischen den Diensten nachgekommen“. Bei der wöchentlichen Arbeitszeit sieht das Angebot der Hochbahn erstmals eine pauschale Reduzierung auf 38,5 Stunden vor.
Die Erhöhung der Zulagen für Schichtdienste um bis zu 50 Prozent des jeweiligen Stundenentgelts bleibe Bestandteil des Angebots, ebenso wie ein zusätzlicher Urlaubstag für alle Mitarbeitenden der Hochbahn. Die von Ver.di geforderte 35-Stunden-Woche lehnt das Unternehmen weiterhin ab.
Hochbahn Hamburg machte 2023 Verlust in Höhe von 250 Millionen Euro
Mit dem neuen Angebot bringe die Hochbahn ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, die Arbeitsbedingungen der rund 6500 Mitarbeitenden zeitnah und nachhaltig zu verbessern, indem die Verhandlungen möglichst zügig und ohne weitere Streiks abgeschlossen würden. Für den 7. März hoffe man auf eine Einigung im Interesse aller Kolleginnen und Kollegen, heißt es vonseiten der Hochbahn.
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Die Hochbahn hatte zuletzt erklärt, für das Jahr 2023 einen Verlust in Höhe von 250 Millionen Euro zu erwarten. Dafür ist auch das 49-Euro-Ticket mitverantwortlich, allerdings vor allem Energie- und Personalkosten. Hochbahn-Vorstandschef Robert Henrich kalkuliert jedoch mit einem erheblichen Zuwachs an Fahrgästen in den kommenden Jahren. Außerdem setzt er voll auf die Digitalisierung. Die Technologie werde dafür sorgen, dass sich Carsharing und autonomes Fahren in Kleinbussen noch viel besser in die Mobilitätskonzepte Hamburgs integrieren lassen. Auch die geplante U-Bahn-Linie U5 soll ohne Fahrer auskommen.