Hamburg. Schichtzulagen und noch mehr freie Tage – aber kein Ergebnis. Warnstreik bei Hamburgs U-Bahnen und Bussen noch immer möglich.

Sind die nächsten möglichen Warnstreiks bei der Hamburger Hochbahn jetzt abgewendet? Nach der neuen Verhandlungsrunde zwischen dem Traditionsunternehmen für U-Bahnen, Busse und Fähren mit der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ist das offen.

Von der Arbeitnehmerseite ist zu hören, dass man mit dem „verbesserten Angebot“ der Hochbahn (so die Hochbahn) noch lange nicht zufrieden sei. Für einen weiteren Warnstreik gebe es jedoch zurzeit keine Anzeichen. Denn nach diesem Donnerstag soll am 19. Februar weiterverhandelt werden. Die Hochbahn hofft da bereits auf einen Abschluss, Ver.di scheint da skeptisch, wie ein Sprecher dem Abendblatt gegenüber durchblicken ließ.

Hamburger Hochbahn blitzt mit neuem Angebot wieder bei Ver.di ab

Für 6500 Beschäftigte, darunter 4500 im Schichtdienst, geht es um viel. Sie wollen mehr Freizeitausgleich für ihre anstrengenden Schichten, auch für Jüngere, neue Zulagen und dadurch ebenso die Attraktivität ihrer Jobs erhöhen. Denn die Hochbahn beklagt wie viele Unternehmen einen Fachkräftemangel und Nachwuchs an jungen Leuten.

Die Hochbahn hat nach eigenen Angaben Zulagen von bis zur Hälfte des jeweiligen Stundenentgeltes angeboten. Im Vorschlag liegen ebenso bis zu zwölf zusätzliche freie Tage ab dem 50. Lebensjahr und weiterer Ausgleich für Dienst zu „ungünstigen Zeiten“. U-Bahnen fahren auch, wenn Hamburgerinnen und Hamburger Party machen. Weitere freie Tage für alle Beschäftigten sind unter Umständen möglich.

Hochbahn Hamburg: Schichtzulagen und Arbeitszeitverkürzung?

„Damit könnten Beschäftigte bei der Hochbahn bis zu 25 zusätzliche freie Tage pro Jahr erreichen“, so das Unternehmen. Die Hochbahn hält dieses Modell für attraktiver, als die Wochenarbeitszeit pauschal auf 35 Stunden zu verkürzen, wie es beispielsweise auch die Lokführer der GDL anstreben. Personalvorständin Saskia Heidenberger sagte: „Unser verbessertes Angebot unterstreicht, dass wir die Arbeitsbedingungen im Schichtdienst attraktiver gestalten wollen. Wir sind bereit, zentrale Forderungen von Ver.di umzusetzen.“ Die Gewerkschaft habe sich „leider“ nicht zur Annahme des Angebots durchringen können.

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Ein Ver.di-Sprecher sagte, die Streikbereitschaft werde sich am 19. Februar nach der nächsten Runde zeigen. Auf die Entlastungswünsche sei die Hochbahn nicht eingegangen. Auch Jüngere bräuchten Erholung vom Job. „Im Kern ist das deutlich an dem vorbei, was wir brauchen.“