Hamburg. Die britische Band spielt in der Barclays Arena, Tower of Power lässt die Laeiszhalle tanzen und 23 Galerien laden zum Kunst-Rundgang.

„Dark Signs“, düstere Vorzeichen kündigen sich in der Barclays Arena an, aber die Metal-Fans werden davon angelockt wie Motten vom Licht: Mit Sleep Token geben die steilsten Genre-Aufsteiger der vergangenen Jahre endlich ihr absolutes Show-Maximum in Hamburg. Andere sind schon sehr oft hier gewesen wie etwa die Soul-Funk-Altmeister Tower Of Power in der Laeiszhalle, aber immer noch sehr gern gesehen. Gern sieht und hört man auch Filme mit Gästen im Zeise und Abaton, Wiener-Burg-Schauspieler Michael Maertens an der Mundsburg, eine Premiere im Sprechwerk und Kunst beim „Walk&Talk – Hamburger Galerien-Rundgang“.

Großer Metal-Maskenball mit Sleep Token in der Barclays Arena

Kaum hat sich mit den Schweden Ghost in den vergangenen zehn Jahren endlich mal wieder eine außergewöhnliche Metal-Band voller Maskenmänner ganz nach oben gespielt, ist schon die nächste Truppe nachgerückt: Sleep Token aus Großbritannien verhüllt ebenfalls ihre Identität und erspielte sich mit Progressive- und Alternative-Metal seit dem Debüt „Sundowning“ 2019 beachtlich schnell eine riesige Fan-Gemeinde. Das dritte Album „Take Me Back To Eden“ schaffte es 2023 hierzulande auf den fünften Platz in den Charts. Und nach drei Hamburger Shows 2023 (Support-Auftritte für Architects und Slipknot und ein Headliner-Konzert in der Inselpark Arena) legt die Band am 21. November in der Barclays Arena noch eine Schippe drauf. tl

Sleep Token Do 21.11., 20.00, Barclays Arena (S Stellingen + Bus 180), Hellgrundweg 44, Karten ab 52,10 im Vorverkauf; www.sleep-token.com

Die zehn Männer von Tower of Power posieren mit Trompete und Saxophon
Groove-Garant aus Kalifornien: Die Großband Tower Of Power spielt in der Laeiszhalle. © Jon R. Luini/Chime | Jon R. Luini/Chime

Legendäre „Soul Power“ aus Kalifornien in der Laeiszhalle

Soul wird mit einem großen S geschrieben: Tower Of Power verbreitet diese Botschaft bereits seit 1968: „You Got to Funkifize“, „Soul Power“, „You Ought to Be Havin‘ Fun“, mit diesen drei Tracks ist eigentlich alles über die zehnköpfige kalifornische Truppe um Bandleader Emilio Castillo gesagt. James Brown mag der am härtesten arbeitende Mann im Show-Business gewesen sein, aber Tower Of Power kommt nicht weit dahinter. Am 19. November spielt die Gruppe ausnahmsweise mal nicht in der Fabrik, sondern in der Laeiszhalle. tl

Tower Of Power Di 19.11., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten ab 49,75 im Vorverkauf; www.towerofpower.com

News_Podcast_Maertens
Mal wieder in der Heimat zu erleben: der gebürtige Hamburger und ehemalige Salzburger „Jedermann“ Michael Maertens. © picture alliance / Neumayr Fotografie - Christian L / picturedesk.com | NEUMAYR FOTOGRAFIE - CHRISTIAN L

Schauspielstar Michael Maertens liest an der Mundsburg

Nach dem Re-Start der beliebten Matinee-Reihe „Theater! Theater!“ im Oktober mit der neuen Gastgeberin Maria Hartman rücken sie und ihr Schauspielkollege Michael Maertens an diesem Sonntag, 17. November, im Ernst Deutsch Theater Ernst Toller in den Blickpunkt. Unter dem Motto „Wer keine Kraft zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Leben“ liest der gebürtige Hamburger Maertens, Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater und im Vorjahr der Salzburger „Jedermann“, aus Texten des Schriftstellers jüdischer Herkunft. Ernst Toller (1893–1939) prägte die literarische Szene der Weimarer Republik, war an der brutal beendeten Münchner Räterepublik beteiligt, entging später nur knapp der Todesstrafe. str

„Theater! Theater!!“: Michael Maertens präsentiert Ernst Toller  So 17.11., 11.00, Ernst Deutsch Theater (U Mundsburg), Friedrich-Schütter-Platz 1, Karten zu 20,- auch in der Hamburger-Abendblatt-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18–32; www.ernst-deutsch-theater.de

Pressefoto
Im Zentrum des neuen Stückes „Eigengrau“ im Hamburger Sprechwerk stehen vier Großstadt-Singles. © G2 Baraniak | G2 Baraniak

Neu im Sprechwerk: Großstadt-Geschichte übers Leben junger Menschen

Das Hamburger Sprechwerk, die Off-Bühne in Borgfelde, ist um Eigenproduktionen seiner „Wortgefechte“-Reihe in dieser Spielzeit nicht verlegen. Wie schon im September bei der deutschen Erstaufführung von „Der Kuss“ führt in „Eigengrau“ (Premiere: 22.11.) Anton Pleva Regie. Penelope Skinners Gesellschaftskomödie erzählt von vier Großstädtern auf Sinnsuche: der radikalen Feministin Cassie, ihrer neuen Mitbewohnerin Rose, deren One-Night-Stand Mark und dessen Mitbewohner Tim. Könnte richtig lustig, wenn nicht sogar böse werden. Wobei „Eigengrau“ die Farbe bezeichnet, die das menschliche Auge in völliger Dunkelheit wahrnimmt. str

„Eigengrau“ Premiere Fr 22.11., auch Sa 23.11., jew. 20.00, So 24.11., 18.00, Hamburger Sprechwerk (U/S Berliner Tor), Klaus-Groth-Str. 23, Karten zu 21,60 (erm. 13.90) bis 23,- (Ak.); www.hamburgersprechwerk.de

Kinostart
Pianist Francesco Piemontesi (im Hintergrund) begibt sich in „Alchemie des Klaviers“ auf die Spuren von Sergei Rachmaninow, hier mit Jean-Rodolphe Kars. © PARS Media 2024 | PARS Media 2024

Wenn Rachmaninoff lebendig wird: „Die Alchemie des Klaviers“

Es war geradezu ein Schockmoment für den Pianisten Francesco Piemontesi: Als er auf einer unveröffentlichten Aufnahme hörte, wie frei und farbenreich Sergei Rachmaninow spielte, war er überwältigt. Mit Regisseur Jan Schmidt-Garre besuchte er Kolleginnen und Kollegen wie Maria João Pires, Jean-Rodolphe Kars und seinen Mentor Alfred Brendel, die ihm helfen sollen, das zu finden, was er glaubt, gehört zu haben: zu erleben in „Die Alchemie des Klaviers“. Schmidt-Garre ist am 17. November zu Gast bei der Vorstellung der Dokumentation im Abaton-Kino. hprjg

„Die Alchemie des Klaviers“ So 17.11., 17.00, Abaton (Bus 4, 5 Grindelhof), Allende-Platz 3, Tickets zu 11,-/(erm. 9,-)/6,50 (Kinder) unter www.abaton.de

Gehen, reden, gucken bei kostenlosen Rundgängen zu 23 Hamburger Galerien

Die Vielfalt der Hamburger Galerienszene präsentiert sich am 22. und 23. November beim „Walk&Talk – Hamburger Galerien-Rundgang“ für alle Interessierten. Auf Initiative des Landesverbands zeigen 23 Galerien in der ganzen Stadt ihr Kunstprogramm, das von Werken des 20. Jahrhunderts bis zu Arbeiten zeitgenössischer Kunst reicht. An beiden Tagen bieten professionelle Guides und Kunstexperten Rundgänge in sechs verschiedenen Stadtteilen (Dauer ca. zwei Stunden, die Teilnahme ist kostenlos, aber eine Ticketbuchung erforderlich). Sie starten am Freitag (22.11.) um 16 Uhr und am Sonnabend (23.11.) um 12 und um 15 Uhr. Am Freitag um 19 Uhr diskutieren Mitglieder der Kunstszene bei einem moderierten Art Talk in der Galerie Feinkunst Krüger, darunter Tobias Peper (Kunstverein Harburger Bahnhof), Judith Fell-Zeller (Neue Kunst in Hamburg), Lucia Kaufmann (Galerie Hyle) und Alice Peragine (Studio Peragine). vfe

„Walk&Talk Hamburger Galerien-Rundgang“ Fr 22./Sa 23.11., diverse Orte und Zeiten, Infos und Tickets unter walktalk.galerien-in-hamburg.de

Das ist doch Stuten-Andy? In „Neuigkeiten aus Lappland“ tauchen einige schrille Figuren auf.
Das ist doch Stuten-Andy? In „Neuigkeiten aus Lappland“ tauchen einige schrille Figuren auf. © Neue Visionen | Neue Visionen

Raketen im Eis: Kino-„Neuigkeiten aus Lappland“

1984 in Finnisch-Lappland. Unverhofft bekommt Niina einen Job bei der Tageszeitung in ihrem verschlafenen Dorf. Prompt ist sie einer Militärverschwörung auf der Spur – abgestürzte sowjetische Atomraketen inklusive. Dabei sollte sie doch nur heitere Geschichten schreiben … die jetzt im Hamburger Zeise-Kino zu sehen sind. Für eine Sondervorführung der rührend-schrägen Komödie „Neuigkeiten aus Lappland“ voller irrwitziger Figuren kommt Regisseurin Miia Tervo am 15. November nach Ottensen. hprjg

„Neuigkeiten aus Lappland“ (OmU) Fr 15.11., 19.00, Zeise-Kino 1 (Bus 150, 250), Friedensallee 7–9, Tickets zu 11,-/7,50 (erm.) unter www.zeise.de

Lichtwarksaal: Klingende Weltumseglung mit Gamben

Simone Eckert, Gambistin und Leiterin der Hamburger Ratsmusik.
Simone Eckert, Gambistin und Leiterin der Hamburger Ratsmusik. © Berthold Fabricius | Berthold Fabricius

Der Name Hamburger Ratsmusik ist seit rund fünf Jahrhunderten eng mit der Hansestadt verknüpft; so lange ist das Vorläuferensemble der heutigen Gruppe aktenkundig. Für das nächste Programm in ihrer Reihe „elbwaerts“ stechen die Gambistin und Leiterin Simone Eckert und die jetzige Ratsmusik gleichsam in See, sie begeben sich am 23. November im Lichtwarksaal auf die Spuren des Weltumseglers Ferdinand Magellan. Im Wechsel mit Musik aus der Zeit Magellans liest der Rezitator Peter Bieringer Texte von Stefan Zweig aus dessen Roman-Biografie „Magellan. Der Mann und seine Tat“. Eine Zeitreise mit Folgen. Brachte doch Magellan von seiner Reise eine bahnbrechende Erkenntnis mit: Die Erde ist eine Kugel. vfz

„Magellans Weltumsegelung“ Sa 23.11., 19.00, Lichtwarksaal (S Stadthausbrücke, Bus 3, 17, 112), Neanderstraße 22, Karten zu 20,- an der Abendkasse oder unter hamburger-ratsmusik@t-online.de; www.hamburger-ratsmusik.de

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