Hamburg. Hamburg kürt die besten Autorinnen und Autoren. Prima Talenteförderung – Bestsellerautoren gewinnen aber auch. Na so was.

Das Hamburger „Buch des Jahres“ stammt 2023 von Schriftsteller Till Raether – ausgewählt wurde sein Roman „Die Architektin“. Das teilte die Kulturbehörde nun mit. Demnach stammt das „Sachbuch des Jahres“ von der Autorin und Künstlerin Moshtari Hilal. Es trägt den Titel „Hässlichkeit“. Seit diesem Jahr sind die Hamburger Literaturpreise mit 8000 Euro für Literatur und mit 4000 Euro für literarische Übersetzungen dotiert – eine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 84.000 Euro für zwölf Autorinnen und Autoren zur Verfügung gestellt. Der Sachbuch-Preis wird von der „Zeit“-Stiftung gesponsert. 288 Literaturschaffende haben sich 2023 am Wettbewerb beteiligt.

podcast-image

Verliehen werden die Preise außer in den beiden genannten Top- auch in weiteren Kategorien. Im Bereich Literatur gewinnt dabei bei grundsätzlich anonymer Prüfung der eingereichten Texte ein Hamburger Top-Autor: Buchpreisgewinner Saša Stanišić erhält in der Kategorie Erzählung einen Hamburger Literaturpreis für „Traumnovelle“, der andere geht an Katharina Unteutsch für „Woran wir glauben“. Stanišićs neuer Erzählungsband erscheint übrigens im Mai 2024, er trägt den ziemlich glorreichen Titel „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“.

Mehr zum Thema

Als beste Romanmanuskripte wird „Wann stirbt Georg“ von Nefeli Kavouras und „Ein Nachruf auf Fukurō Hayashi“ von Anselm Neft („Späte Kinder“) ausgezeichnet. In der Kategorie Lyrik, Drama, Experimentelles gewinnt Ulrike Syha mit dem Drama „Der analoge Mensch“, beim Kinder- und Jugendbuch Tina Blase mit „Geisterhelfer – Aufruhr auf dem Friedhof“ und beim Comic Ika Sperling mit „Die Lösung“.

Hamburger Buch des Jahres: Vergangenes Jahr gewann Claudia Schumacher

Übersetzerpreise gehen in diesem Jahr an Ingo Herzke, der „The Netanjahus“ von Joshua Cohen aus dem amerikanischen Englisch übertragen hat. An Brigitte Jakobeit, die Linda Grants „The Story of the Forest“ („Die trotzige Schönheit der Welt“) aus dem britischen Englisch übertragen hat. Und an Henrike Schmidt, die aus dem Bulgarischen „Kleine Welt, große Welt“ („Malkijat svjat, golemijat svjat“), einen Gedichtband Nadya Radulovas, übersetzte.

Das Cover des diesjährigen Hamburger „Buch des Jahres“
Das Cover des diesjährigen Hamburger „Buch des Jahres“ © Verlag | Verlag

Im vergangenen Jahr wurde Claudia Schumachers „Liebe ist gewaltig“ zum Hamburger Buch des Jahres gekürt. Die Preisverleihung ist am 4. Dezember im Literaturhaus. Kultursenator Carsten Brosda, dessen Sachbuch „Mehr Zuversicht wagen: Wie wir von einer sozialen und demokratischen Zukunft erzählen können“ im September erschienen ist, lässt sich hinsichtlich der neuen Preisträger wie folgt zitieren: „Die Literaturszene unserer Stadt ist vielfältig und quicklebendig. Unter den Ausgezeichneten gibt es von der Debütantin bis zu neuen Erzählungen des Preisträgers des Deutschen Buchpreises viel zu entdecken.“ Womit Brosda zweifellos recht hat.