Frankfurt am Main/Hamburg. Die Ungarin hat den Buchpreis 2013 gewonnen und steht wieder unter den Top sechs. Unter den nominierten Autoren ist auch Necati Öziri.

Was beim Deutschen Buchpreis, dieser schon lange nicht mehr umstrittenen, fürs Literatur-Marketing so wichtigen Veranstaltung, noch fehlt, ist: die zweimalige Gewinnerin. Oder der zweimalige Gewinner. Man kann sich die Diskussionen in der Jury lebhaft vorstellen, darüber, ob man Terézia Moras „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ tatsächlich nach der Nominierung für die Longlist auch noch in die Finalrunde schicken sollte.

Die Jury hat genau das getan, und das ist richtig so. Der Roman über eine ich-schwache Frau, die sich aus Liebe von einem beziehungsgestörten Mann schlecht behandeln lässt, ist eindrucksvoll – und sollte bei der am 16. Oktober im Frankfurter Römer geklärten Frage, wer denn den „Roman des Jahres“ geschrieben hat, unbedingt eine Rolle spielen. Mora hat den Buchpreis bereits 2013 gewonnen.

Deutscher Buchpreis: Favoriten Terézia Mora und Necati Öziri?

Als Favorit sollte indes der aus dem Ruhrgebiet stammende Berliner Autor Necati Öziri gelten: Sein fulminantes Debüt „Vatermal“ handelt von deutschtürkischen Realitäten und einem Sohn, der kein Vaterland, aber einen Vater sucht – und dabei als nie ganz Dazugehöriger gleichzeitig wie andere Menschen mit migrantischem Hintergrund seinen Platz in der deutschen Gesellschaft beansprucht. „Vatermal“ ist eine ganz und gar fesselnde Lektüre, auch bei der Longlist-Lesung im Literaturhaus überzeugte der Nordrhein-Westfale.

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Neben Mora und Öziri sind Anne Rabe (mit ihrem DDR-Roman „Die Möglichkeit von Glück“), der Österreicher Tonio Schachinger (mit seinem Coming-of-age-Roman „Echtzeitalter“), die Französin Sylvie Schenk (mit ihrem von der eigenen Familiengeschichte inspirierten Roman „Maman“) und Ulrike Sterblich (mit ihrem satirischen Roman „Drifter“) nominiert.

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Vergeben wird der Buchpreis von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Er wird seit 2005 verliehen und ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger oder die Siegerin erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2500 Euro. Im vergangenen Jahr ging der Preis in die Schweiz: an Kim de l'Horizon und den Roman „Blutbuch“.