Keine absolute Mehrheit für Olaf Scholz und die SPD, Desaster für die CDU, schwache Grüne: Es gibt aber auch Gewinner der neuen Umfrage zur Bürgerschaftswahl 2015.

Hamburg. Nimmt der Wahlkampf zur Bürgerschaftswahl 2015 in Hamburg noch einmal Tempo auf? Denn die neue Umfrage dürfte die Verantwortlichen ein weiteres Mal elektrisieren. Die SPD, weil sie knapp von der absoluten Mehrheit entfernt ist, die CDU, weil sie in ein Desaster hineinläuft, wenn sie nicht noch schnell einen inhaltlichen Trumpf aus dem Ärmel zieht. Und die Grünen, weil sie ausgerechnet in „ihrer“ Metropole schwächeln. Die FDP mit der allgegenwärtigen Katja Suding und die AfD stehen vor dem (Wieder-)Einzug in die Bürgerschaft, doch ihre Umfrage-Ergebnisse sind noch wackelig.

In der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage für Hamburg erreicht die SPD zwar 46 Prozent (+2 Punkte im Vergleich zur letzten Befragung in der vergangenen Woche). Aber selbst das könnte nicht reichen, weil die Kleinen den Sozialdemokraten und „König“ Olaf Scholz einen Strich durch die Rechnung machen können. Die CDU liegt nur noch bei 18 Prozent (-2). Die Grünen kommen auf 11 Prozent (-2). Die Linke erreicht 9 Prozent (+/-0), die AfD 5,5 Prozent (-0,5). Die FDP käme demnach am 15. Februar auf 5,5 Prozent (+0,5).

Die ARD verweist darauf, dass es sich bei dieser Umfrage „ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche“ handele.

Bei einer Direktwahl des Ersten Bürgermeisters würden 67 Prozent für Scholz votieren (-3 im Vergleich zu letzter Woche). Elf Prozent würden Dietrich Wersich (CDU) wählen (-2). 10 Prozent würden sich für keinen der beiden entscheiden.

Im Video: So macht man in Hamburg die zehn Kreuze

53 Prozent der Befragten fänden eine Koalition aus SPD und Grünen sehr gut bzw. gut für Hamburg (-7). Eine SPD-Alleinregierung käme ebenfalls auf 53 Prozent Zustimmung (+1). Hier waren mehrere Antworten möglich. Eine Koalition aus SPD und CDU fänden 33 Prozent (-6) sehr gut bzw. gut für Hamburg, eine Koalition aus SPD und Linken 23 Prozent (+1). Eine Koalition von CDU und Grünen käme ebenfalls auf 23 Prozent Zustimmung (-4), eine Koalition aus SPD und FDP auf 22 Prozent (+4).

Für die Umfrage hat Infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche 1001 Wahlberechtigte in Hamburg telefonisch befragt.

Im ARD-Deutschlandtrend sorgen sich 69 Prozent der Befragten, dass es zu einer Wiederholung der Finanz- und Wirtschaftskrise kommen könnte. Im Januar waren es noch 61 Prozent. Nach dem Antritt der neuen griechischen Links-Rechts-Regierung mit Ministerpräsident Alexis Tsipras ist in Deutschland die Furcht vor einer Krise in der EU gewachsen. 31 Prozent der Befragten sehen einen weiteren Zahlungsaufschub für Kredite als beste Lösung an. Ein teilweiser Schuldenerlass stößt mit 9 Prozent nur auf wenig Akzeptanz.

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