Wieso, weshalb, warum? Bei abendblatt.de erklärt Landeswahlleiter Willi Beiß in Video und Text, wie man die Stimmen bei der Bürgerschaftswahl 2015 verteilen kann – und dass man den Stimmzettel gefahrlos zerreißen darf.
Hamburg. Bis zur Bürgerschaftswahl 2015 in Hamburg fragen sich Wählerinnen und Wähler, wie sie ihre Stimmen auf die Kandidaten und die Parteien wohl verteilen sollen. Viele stöhnen wegen der vielen Möglichkeiten mit den insgesamt zehn Kreuzen, die man machen darf. Andere freuen sich über so viel Vielfalt und Mitbestimmung. Die Optimisten (oder sind sie unbedarft?) vertrauen auf die Wahlhelfer, die in jedem Wahllokal ehrenamtlich arbeiten und erfahrungsgemäß vor der Wahl noch einmal alles erklären können. Nur in der Wahlkabine selbst ist man allein.
Ein ähnlich kompliziertes Wahlrecht hat zum Beispiel Baden-Württemberg seit Jahren. Dort gibt es gute Erfahrungen mit dem Verteilen der Stimmen. Bei der Bürgerschaftswahl 2015 in Hamburg ist es jetzt das zweite Mal, dass die Wähler so viel Auswahl haben. Damit fremdeln manche.
Das Hamburger Abendblatt bat den Mann, der über das korrekte Wählen alles weiß, zum Gespräch und zum Video-Interview. Landeswahlleiter Willi Beiß erklärt, wie man Parteien wählt, welche Auswirkung das hat, wie man die Kandidaten-Reihenfolge auf den Listen beeinflussen kann – und wann man gefahrlos den Stimmzettel zerreißen kann.
In aller Ruhe stand er dem Abendblatt auch für absurde Fragen zur Verfügung: Wenn ich will, dass Katja Suding Bürgermeisterin wird – was muss ich dann ankreuzen? Selbstverständlich hat Katja Suding dieselben Chancen, Bürgermeisterin zu werden wie alle anderen Kandidaten. Nur ist das nach den Umfragen nicht sehr wahrscheinlich.
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Willi Beiß bleibt deshalb völlig neutral und sachlich, auch bei jeder noch so absurden Frage. Der Mann macht seinen Job schließlich schon ein paar Jahre. Und so haben er und sein Team für den Wahlabend ein Procedere ausgearbeitet, damit das Ergebnis für die Bürgerschaftswahl (und damit mögliche Koalitionen und den alten oder neuen Bürgermeister) recht schnell vorliegt.
Zunächst werden die gelben Zettel für die Parteien und ihre Listen in der Bürgerschaft ausgezählt, damit schon ein klarer Trend absehbar ist. Das im Prinzip bereits hieb- und stichfeste Ergebnis soll gegen 23 Uhr am Sonntagabend vorliegen. Allerdings heißt es noch nicht vorläufiges amtliches Ergebnis. Denn damit ist wegen der Bezirkskandidaten (rosa Liste) erst am darauffolgenden Montag zu rechnen.
Normalerweise ist aber schon viel früher ein valider Trend erkennbar. Die TV-Sender veröffentlichen meist ab 18.20 Uhr Hochrechnungen, in die Nachwahl-Befragungen und erste Ergebnisse einfließen. Bei abendblatt.de werden Sie mit einem Liveticker sowie Videos direkt aus dem CCH versorgt, wo alle Parteien und Kandidaten am Wahlabend sein werden.