Von der bundesweiten Reform der Kliniken dürfte das UKE besonders profitieren. Ärzte kritisieren die Pläne für die Krankenhäuser.
Berlin/Hamburg. Die Krankenhausreform auf der Bundesebene soll sich positiv auf die Hamburger Kliniken auswirken. In den Eckpunkten der Bund-Länder-Arbeitsgruppe wurden zusätzliche Gelder beschlossen, die dazu führen, dass allein in Hamburg 225 Pflegestellen finanziert werden können.
Nach Berechnungen der Gesundheitsbehörde von Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sollen insgesamt 45 Millionen Euro jedes Jahr nach Hamburg fließen. Davon dürften 14 Millionen allein auf das UKE entfallen, so Prüfer-Storcks.
Als Vorreiter der bundesweiten Krankenhausreform gibt sich Hamburg demnächst ein neues Krankenhausgesetz, das die Finanzierung zum Teil an die Qualität knüpft (das Abendblatt berichtete). Die Kliniken der Stadt wehren sich allerdings gegen einige Bestimmungen. Auch wenn sie die Qualitätsoffensive und die neue Transparenz begrüßen, haben sie unter anderem Zweifel an der Praxistauglichkeit und fürchten hohe Bürokratiekosten.
Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), der Hamburger Radiologe Frank Ulrich Montgomery, hat die Vereinbarungen von Bund und Ländern zur Krankenhausreform kritisiert. Nach vielen Sitzungen komme ein dünnes Eckpunktepapier heraus, „das außer den aus dem Koalitionsvertrag längst bekannten Ankündigungen kaum etwas substanziell Neues zu bieten hat“, erklärte Montgomery.
„Wenn aus der Krankenhausreform noch etwas werden soll, müssen Bund und Länder inhaltlich nachlegen.“ Der Politik müsse klar werden, dass gute medizinische Versorgung nicht zum Nulltarif zu haben sei.
Allerdings räumte der BÄK-Präsident auch ein, dass zumindest einige der angekündigten Vorhaben durchaus sinnvoll seien. „Es ist gut, dass sich die Finanzierung der Betriebskosten in Zukunft etwas mehr an den tatsächlichen Kosten der Kliniken orientiert und dass Krankenhäuser, die in einem hohem Maße Notfallstrukturen vorhalten müssen, finanziell besser gestellt werden.“ Richtig sei auch, dass die vielfältigen Aufgaben der Uni-Kliniken bei der Vergütung besser berücksichtigt würden.