In einer bundesweiten Studie wurde die Qualität von Operationen und Behandlungen in Kliniken gemessen. Der AOK-Navigator bewertet drei Hamburger Krankenhäuser besonders gut.
Hamburg. Im Durchschnitt sind die Hamburg Krankenhäuser besser als die Kliniken im Rest des Landes. Allerdings gibt es zwischen den Häusern an Alster und Elbe erhebliche Unterschiede. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Untersuchung der AOK, die dem Hamburger Abendblatt vorliegt.
Vor allem bei künstlichen Hüftgelenken wegen Arthrose (19,1 Prozent weniger Komplikationen), Blinddarm und Kniegelenksersatz schnitten Hamburger Häuser besonders gut ab. Unterduchschnittlich war die Qualität bei Gallenblasenentfernung (15,6 Prozent mehr Komplikationen) und beim Hüftersatz nach einer Fraktur (2,5 Prozent mehr).
Bei den künstlichen Hüftgelenken schnitten das Asklepios Westklinikum (Rissen), die Helios Endo Klinik und das Katholische Marienkrankenhaus am besten ab. Wobei im Marienkrankenhaus nur 65 Fälle zugrunde lagen, bei der Endo Klinik dagegen 742. Das Albertinen und das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf bildeten hier die Schlusslichter.
Auf der anderen Seite war das Albertinen (plus Amalie Sieveking) zusammen mit dem Universitären Herzzentrum und der Asklepios Klinik St. Georg bei den Herzkathetern in der Spitzengruppe. Auffällig hierbei: Trotz der anerkannten Spitzenmedizin bei Herzoperationen und Behandlungen in Hamburg bekam kein Krankenhaus drei Sterne von der AOK. Das viel gelobte Asklepios Klinikum West sogar nur einen Stern – unterdurchschnittlich.
Im Rheinland hatten zwei Krankenhäuser gegen diese Form der Bewertung ihrer Arbeit durch die Krankenkassen geklagt. Ihre Einsprüche gegen den AOK-Navigator wurden abgewiesen. Das Hauptverfahren läuft allerdings noch.
Die AOK verweist darauf, dass sie gewissenhaft die Daten ihrer Versicherten erhoben habe. Die Patienten wurden von der Aufnahme ins Krankenhaus bis zu einem Jahr nach der Entlassung angeschaut. Verschiedene Universitäten und Institute saßen im Beirat für die Studie.
In Zukunft sollen weitere Behandlungen in die Qualitätsstatistik der AOK einfließen. Die Bundesregierung fordert, dass die Bezahlung der Krankenhäuser sich künftig auch nach der Qualität richtet. Dazu soll ein Institut gegründet werden, das dafür Kriterien entwickelt.